Weihnachtzeit

Für mich ist die Weihnachtzeit die schönste Zeit des Jahres. Die funkelnden Lichter im Dunkel der früh hereinbrechenden Nacht, das wohlige Gefühl, in das warme Zuhause zu kommen und sich über Mandarinli und Lebkuchen zu freuen, die Stille bei einem Spaziergang – am liebsten im Schnee; das kommt mir in den Sinn, wenn ich an die Adventswochen denke. In der Realität sind die Wohlfühlmomente jedoch rar gesät. Vor Weihnachten drängen sich die Termine in der Agenda dicht aneinander, denn alles muss vor den Ferien noch erledigt sein. Nach den beruflichen Terminen warten die privaten Verpflichtungen: Was schenke ich meinen Liebsten dieses Jahr? Habe ich alle Weihnachtskarten versendet oder gar jemanden vergessen? Sind die Vorbereitungen für Heiligabend alle getroffen? Tröstend ist, dass es vielen rund um mich herum genauso geht. Zum Glück gibt es ja die Abend- und Sonntagsverkäufe, so können wir auch noch in letzter Minute das perfekte Geschenk für unsere Liebsten suchen. Aber ist das wirklich das, worauf es an Weihnachten ankommt?
Wenn ich das Weihnachtsbild (oben) betrachte, fällt mein Blick direkt auf die glänzende Glaskugel am geschmückten Weihnachtsbaum. Leben wir in dieser Jahreszeit nicht in einer sinnbildlichen «Weihnachtskugel», aus der die Realität und das Wesentliche aktiv ausgeschlossen werden? Die Glaskugel am Baum wirkt fragil, sie muss mit Sorgfalt behandelt werden, denn sonst zerbricht sie und mit ihr auch die schöne Stimmung, die sie verbreitet. Sinnbildlich steht sie für die Achtsamkeit, mit der wir der Welt und unseren Mitmenschen begegnen sollten. Und das ist doch der wahre Wert von Weihnachten: Dass wir uns auf das Wesentliche im Leben besinnen und achtsam mit unserer Umwelt und unseren Mitmenschen umgehen – nicht nur an Weihnachten. Denn es sind die kleinen Gesten, die wahre (Weihnachts-)Wunder bewirken können.
Im Namen des gesamten Wochenblatt-Teams wünsche ich Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, geschätzte Inserenten und Geschäftspartner, eine besinnliche Adventszeit und einen guten Start ins neue Jahr 2020.
Fabia Maieroni, Redaktionsleiterin