Puppen kommen unter den Hammer

Bewohner des Sonnenhofs Arlesheim haben ausrangierte Schaufensterpuppen zu Kunst veredelt – nun werden sie im Kloster Dornach ausgestellt. Anlässlich der Vernissage vom Samstag, 1. Februar, können die Plastiken ersteigert werden.

Warten auf neuen Besitzer: Diesen Samstag können kreativ gestaltete Schaufensterpuppen im Rahmen einer öffentlichen Versteigerung im Kloster Dornach erworben werden. Der Erlös geht an den Sonnenhof Arlesheim.  Foto: ZVG
Warten auf neuen Besitzer: Diesen Samstag können kreativ gestaltete Schaufensterpuppen im Rahmen einer öffentlichen Versteigerung im Kloster Dornach erworben werden. Der Erlös geht an den Sonnenhof Arlesheim. Foto: ZVG

Tobias Gfeller

Die Füsse sind strahlend gelb, der übrige Körper ist vorwiegend in Grün gehalten, dabei mit Tupfern in allen Farben übersät. Die Puppe blickt streng, doch ihr Körper wird zur bunt-fröhlichen Frühlingswiese. Die Haare in Rosa, Gelb und Grün leuchten wie eine Blumenblüte in vollster Pracht. Ganz klar – diese einst chic eingekleidete Schaufensterpuppe würde nun perfekt in jeden Eingangsbereich einer Firma passen oder jeder grau-winterlichen Gartenumgebung einen Hauch Frühling einimpfen. Wer also auf der Suche nach einem speziellen Kunstwerk ist und Freude an einem aussergewöhnlichen Farbtupfer hat, der kommt diesen Samstag um 17 Uhr ins Kloster Dornach, wo diese und 18 andere Einzelstücke zu ersteigern sind.

Tolles Projekt mit krönendem Abschluss
Ursprünglich präsentierten die Schaufensterpuppen Herren- und Damenkleider im Modehaus Von Euw am Nepomukplatz in Dornach. Nachdem sie dort ausgemustert wurden, verliehen Erwachsene mit einer Behinderung aus den Beschäftigungswerkstätten des Sonnenhofs Arlesheim den Puppen ein zweites Leben – mit grenzenloser Fantasie wurden sie zu Kunstobjekten veredelt. Im vergangenen September, Oktober und November waren die Puppen bereits einmal in diversen Geschäften in Arlesheim und Dornach zu sehen.

Jetzt werden sie im Kloster Dornach in einer bis Ende Februar dauernden Ausstellung unter dem Titel «In Farben gekleidet» nochmals vereint – und können bereits im Rahmen der Vernissage ersteigert werden. «Wir hoffen, dass dem tollen Projekt ein krönender Abschluss geboten wird und die Puppen den Leuten viel Spass bereiten», sagt Heinz Thommen, Verwaltungsratspräsident des Modehauses Von Euw.

Einen Überblick über alle zu ersteigernden Objekte gibt schon jetzt das Internet unter der Adresse www.sonnenhofarlesheim.ch. Am Samstag, vor Auktionsbeginn, können die Puppen ebenfalls begutachtet werden. Die Mindestgebote belaufen sich je nach künstlerischer Qualität der einzelnen Puppe auf 100 respektive 150 Franken. Dieses kann per Handheben um 5 Franken gesteigert werden. Per Zuruf können auch höhere Gebote angebracht werden. Der Meistbietende erhält den Zuschlag, die Bezahlung erfolgt mittels Einzahlungsschein. Es ist also nicht nötig, Bargeld mitzubringen. Die Auktion leitet «Wochenblatt»-Chef Thomas Kramer, Friedensrichter Walter Lötscher ist im Hintergrund dafür besorgt, das die Auktion juristisch korrekt über die Bühne geht.

Mit Erlös Cafeteria finanzieren
Der volle Auktionserlös kommt dem Sonnenhof zugute. «Wir planen eine eigene Cafeteria, die von Bewohnern bewirtschaftet wird», erklärt Nikolaus Weber, Leiter der Beschäftigungswerkstätten. Da die Cafeteria von der Institution selber finanziert werden muss, hofft Weber auf viele Vernissagebesucher und – natürlich – auf hohe Gebote. Die Künstler selber werden an der Versteigerung dabei sein. «Sie freuen sich sehr und sind erwartungsvoll», so Weber.