Nachtschichten für zwei Volleyballfeste

1200 Zuschauer, Rekordkulisse, fantastische ­Stimmung und ein dramatischer Sieg: Aesch erlebte am Freitag ein Volleyballfest. Am Ostermontag soll das nächste folgen. Ohne ehrenamtliche Helfer und Überstunden wäre das nicht möglich.

Unterstützung im Hintergrund: Die Anlagewarte Thomas Marfurt (h.l.) und Blaise Christe (v.l.) mit dem Geschäftsführer Fabio Back und Gastro-Chefin Tina Saladin. Foto: Tobias Gfeller
Unterstützung im Hintergrund: Die Anlagewarte Thomas Marfurt (h.l.) und Blaise Christe (v.l.) mit dem Geschäftsführer Fabio Back und Gastro-Chefin Tina Saladin. Foto: Tobias Gfeller

Rückstand gedreht, Sieg im fünften Satz â€“ wenn Fabio Back dieses Szenario vor dem ersten Aufschlag hätte vorgelegt bekommen, hätte er natürlich unterschrieben. Die perfekte Dramaturgie, die den Geschäftsführer von Sm’Aesch Pfeffingen aber reichlich Nerven kostete. So wie ihm erging es am Freitagabend 1100 Besucherinnen und Besuchern. Die 100 Gästefans aus Neuenburg sahen das naturgemäss anders. Der Sieg im zweiten Finalspiel der Playoff-­Serie gegen NUC garantierte – unabhängig vom Ausgang des gestrigen dritten Finalspiels in Neuenburg – ein zweites Heimspiel in der Löhrenackerhalle am Ostermontag um 16 Uhr.

Für Tina Saladin, Chefin der Gastronomie, stehen wiederum anstrengende Tage bevor. Das erste Finalspiel habe Verbesserungspotenzial hervorgebracht. «Im zweiten Satz gingen bereits die Sm’Aesch-Dogs aus und auch im VIP-Corner war der Apéro sehr schnell weg.» Doch die Mutter von Libera Livia Saladin nimmt es mit Humor. Lieber so als andersrum.

Sm’Aesch kann seit Jahren auf ein Team an ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer wie Tina Saladin zählen. «An normalen Meisterschaftsspielen sind wir im Gastrobereich und beim Aufbau 15 Personen. Am Freitag waren wir über 25», erklärt Saladin. Und Geschäftsführer Fabio Back macht klar: «Ohne diese ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer würde es Sm’Aesch in dieser Form nicht geben.»

Selbst der Präsident kommt im Fan-Shirt

Die meisten Zuschauerinnen und Zuschauer, die vor dem Spiel kommen, etwas am Kiosk kaufen oder sich eine der beliebten Popcorn-Tüten schnappen und nach dem Matchball wieder gehen, bekommen nicht mit, was hinter dem Gelingen eines solchen Abends steckt. In den letzten Jahren entwickelte sich die Mehrzweckhalle an den Heimspielen mit Postern der Spielerinnen und Werbeplakaten an den Heimspielen immer mehr zu einer richtigen Sm’Aesch-Arena. Für den Playoff-Final setzten Fabio Back und sein Team nochmals einen drauf. Hinter dem Spielfeld wurde eine Tribüne aufgestellt, die am Freitag schon lange vor dem ersten Aufschlag bis auf den letzten Platz gefüllt war. Entlang der Seitenlinie gegenüber den Spielerbänken stand eine Tribüne mit vier Reihen. Auch diese war früh voll besetzt.

Die Hallenbühne wurde in den vergangenen Monaten immer mehr zur beliebten VIP-Zone. Dort gibt es für die geladenen Gäste und die zahlungswilligeren Sm’Aesch-Fans unter anderem einen Apéro serviert.

Doch wer denkt, dass man dort nur mit Anzug und Krawatte hineinkommt, liegt falsch. Der geneigte Sm’Aesch-Fan kommt in pink – ob Präsident und Mäzen Matthias Preiswerk oder die ehemalige Aescher Gemeindepräsidentin Marianne Hollinger. Viele Menschen sind in die Vorbereitungen involviert. Allein das Herunterlassen der Bühne dauert für die Anlagewarte Thomas Marfurt und Blaise Christe jeweils eine halbe Stunde. Für das Aufstellen der Tribünen brauchten die acht Mitarbeitenden der externen Firma die ganze Nacht von Donnerstag auf Freitag. Bis zwei Uhr morgens half auch Fabio Back mit. Der extra verlegte Boden aus dutzenden Platten, der dem Spiel einen professionelleren Anstrich verleiht, war für Sm’Aesch nur über die Werbeaufkleber zu finanzieren. Und das Aufkleben dauert pro Kleber wiederum eine halbe Stunde. Dazu kam zum ersten Mal eine Leinwand zum Einsatz.

«Das ist unsere Leidenschaft für Sm’Aesch»

Es sind die grossen Efforts, die für das Finalspiel geleistet wurden. Aber dahinter gibt es noch ganz viele kleine, ver­sichert Geschäftsführer Back. Würden er und Menschen wie Tina Saladin ihre extra dafür investierten Überstunden berechnen, käme eine stolze Zahl zusammen. Aber das machen sie bewusst nicht. «Das ist einfach unsere Leidenschaft für Sm’Aesch», betont die Gastro-Chefin. Nach dem Matchball am Freitagabend hatte Fabio Back Tränen in den Augen. Der ganze Druck fiel von ihm ab. «Es war einfach perfekt. Es war die erfüllte Vi­sion, der Traum, an den ich immer geglaubt habe.» Der Parkplatz war voll, die Menschen strömten zum Löhrenacker. Natürlich in rosa. Und am Montag gleich noch einmal.