Jugendaustausch: Aescher auf Erkundungstour in Japan

Sechs Jugendliche sind am 13. Juli unter dem Patronat des Jugendaustausches Schweiz–Japan nach Japan gereist. Sie wurden aus 60 Bewerbern ausgewählt. Ziel ist, sie mit der Kultur und den Traditionen des Gastlandes vertraut zu machen.

Eintauchen in eine andere Kultur: Christine Bächer, Präsidentin Verein Jugendaustausch Schweiz–Japan, macht möglich, dass Balz Lancashire für drei Wochen nach Japan reisen kann. Foto: Carolin Frei
Eintauchen in eine andere Kultur: Christine Bächer, Präsidentin Verein Jugendaustausch Schweiz–Japan, macht möglich, dass Balz Lancashire für drei Wochen nach Japan reisen kann. Foto: Carolin Frei

Über einen Artikel im «Wochenblatt» – meine Grossmutter und eine Bekannte haben mich gleichzeitig darauf hingewiesen – bin ich auf den Jugendaustausch Schweiz–Japan aufmerksam geworden», sagt Balz Lancashire aus Aesch. Gesehen hat er diese Ausschreibung am Tag des Anmeldeschlusses. «Erst dachte ich, dass es eh zu spät ist. Doch mein ehemaliger Klassenlehrer hat das beinahe Unmögliche möglich gemacht und seine Unterschrift – zwingend für eine Anmeldung – am Samstagabend unter mein Bewerbungsschreiben gesetzt», sagt der 15-Jährige erfreut, der nach den Sommerferien ins Gymnasium wechselt. Gleichentags um 23 Uhr kam dann vom Jugendaustausch die Bestätigung, dass die Bewerbung gerade noch rechtzeitig eingetroffen sei.
Balz kocht leidenschaftlich gerne asiatisch. So gerne, dass er zusammen mit einem Freund als Schul-Projektarbeit ein Street-Food-Kochbuch mit Rezepten aus Fernost realisiert hat. Zudem interessiert ihn die japanische Kultur und Architektur. So erstaunt denn nicht, dass er sich für den Austausch bewerben wollte. Nach dem Auswahlverfahren, bei dem die Beweggründe für eine Japanreise von den jugendlichen Interessenten fundiert belegt werden mussten, schaffte es Balz mit fünf weiteren Bewerbern, sich einen der sechs Japan-Austauschplätze zu ergattern. Unter anderem mussten sie auch einen Lieblingsgegenstand zum Bewerbungsgespräch mitbringen. Bei Balz war das – wen erstaunts – ein japanisches Küchenmesser.


Eine andere Kultur kennen lernen


Am 13. Juli haben die vier Jungen und zwei Mädchen die Reise nach Osaka angetreten. Begleitet werden sie von Thomas Bächer. Bächer ist der Ehemann von Christine Bächer, die als Präsidentin ehrenamtlich für den Verein Jugendaustausch Schweiz–Japan tätig ist. «Das Ziel des Jugendaustausches besteht darin, sich mit einem jeweils anderen Kulturkreis auseinanderzusetzen, durch einen Homestay Freundschaften zu schliessen und so das Verständnis für das Gastland zu vertiefen», sagt Bächer. Durch den Brückenschlag zu einem anderen Kulturkreis würden die Jugendlichen persönliche Kontakte und Freundschaften schliessen, die ein Leben lang von Bedeutung seien. Zudem würden sie lernen, in globalen Kategorien zu denken.


Andere Länder, andere Sitten

Die Jugendlichen werden in den drei Wochen, die sie in Japan verbringen, verschiedene Sehenswürdigkeiten besuchen und, als eigentlichen Höhepunkt, für drei Tage die Schulbank drücken. Darauf freut sich Balz besonders. Unter anderem werden sie den japanischen Jugendlichen die Schweiz und ihr Schulsystem in einem Vortrag vorstellen. Eine weitere Präsentation ist auch beim Vize-Bürgermeister und beim Schweizer Botschafter in Osaka geplant. Wohnen werden sie in Gastfamilien. «Respekt, ja sogar ein wenig Angst habe ich davor, in diverse Fettnäpfchen zu treten», sagt Balz. Seine Bedenken sind nicht unbegründet, kennt doch Japan unzählige «Hausordnungen». Beispielsweise müssen die Hausschuhe, wenn man vom Wohnbereich ins Badezimmer geht, gewechselt werden. «Zudem ist etwas zu essen, währendem man am Laufen ist, nicht erlaubt.» Solche und andere Gepflogenheiten gilt es in Japan zu beachten. Schweizer Gepflogenheiten werden die sechs japanischen Jugendlichen, die dann im Gegenzug die Schweiz besuchen, auf jeden Fall auch kennen lernen.