Zu Fuss von hier ins Tessin

Wandern ist beliebter denn je. Der Verein Wanderwege beider Basel stattet die wichtigen Ausgangsorte wie Arlesheim mit neuen Infotafeln aus.

Montieren selbst gern die Wanderschuhe: Robert Horbaty (l.) und Christian Beyeler sorgen mit der neuen Karte (oben) dafür, dass Reisende nicht vom Weg abkommen. Foto: Bea Asper
Montieren selbst gern die Wanderschuhe: Robert Horbaty (l.) und Christian Beyeler sorgen mit der neuen Karte (oben) dafür, dass Reisende nicht vom Weg abkommen. Foto: Bea Asper

Bei der Tramhaltestelle Dorf in Arlesheim fällt der Blick direkt auf die druckfrische Infotafel des Vereins Wander­wege beider Basel. Als Teil vom «Wanderland Schweiz», das in neuer Aufmachung daherkommt, führt da zum Beispiel ein Weg von Arlesheim auf der Route sieben via Gottardo bis ins Tessin. Oder da gibt es den Vorschlag «via Surprise»; der ist insgesamt 86 Kilometer lang und sieht sechs Etappen vor. Auch eine Alternative sind die sieben Etappen und 130 Kilometer bei der «via Jura» auf der Route 80 des Schweizer Wanderwegnetzes.

Dass sich Unternehmungslustige in der heutigen, schnelllebigen Zeit zu Fuss auf ein langwieriges Abenteuer einlassen, komme öfter vor als man denkt, wissen Christian Beyeler und Robert Horbaty. Beide sind selbst begeisterte Wandersleute und setzen sich als Vorstandsmitglieder des Vereins Wanderwege beider Basel dafür ein, dass die Reisenden nicht vom Weg abkommen. Dafür kontrollieren sie regelmässig die Beschilderung an den Weggabelungen oder schauen nach dem Rechten, wenn Hinweise eingehen.

Im Moment sind Beyeler und Horbaty daran, die Region mit neuen Infotafeln auszustatten. Es werde noch seine Zeit dauern, bis alles neu erscheint. «Im Oberbaselbiet findet man noch die bisherigen Übersichtskarten. Im unteren Baselbiet hingegen machen jetzt neue Infotafeln noch mehr Lust auf das Wandern und verdeutlichen, dass die regionalen Wanderwege Teilabschnitte sind von zusammenhängenden Routen, auf denen sich wunderbar die ganze Schweiz entdecken lässt.»

Gepäcklieferdienst und mehr

Wer sich mit den mehrtägigen Routen beschäftigt, entdeckt die auserwählten Übernachtungsmöglichkeiten und viele Extras, zum Beispiel, dass es einen Gepäcklieferdienst gibt. «Die neu angebrachte Infotafel bei der Haltestelle Dorf Arlesheim ist ein Blickfang und verschafft Überblick. Natürlich findet man heute die Wanderrouten und alles Wissenswerte auch im Internet», hält Horbaty fest, weist aber sogleich darauf hin, dass man bei der Geschäftsstelle vom Verein Wanderwege beider Basel nach wie vor die bewährten Wanderkarten beziehen kann. «Es soll ja vorkommen, dass der Akku vom Handy leer ist oder man keinen Empfang hat.»

Seit Corona sei das Wandern beliebter als je zuvor, weiss Beyeler. Der Verein Wanderwege beider Basel erfreue sich an einem hohen Bestand von über 2500 Mitgliedern. Die kommen in den Genuss von Spezialangeboten, so zum Beispiel 70 geführte Wanderungen. Gemäss Horbaty und Beyeler hat das «Wanderland Schweiz» bei der Erneuerung seiner Tafeln einige Routen auch verändert. «Man legte Wert darauf, den Anteil Hartbelag zu verringern und die Abschnitte noch attraktiver zu machen.» Weiter setze man sich natürlich dafür ein, dass die Wanderer auf den Wanderwegen nicht benachteiligt werden. «Rücksicht, Fairness und Toleranz machen es aus», zitiert Horbaty aus dem Biker-Kodex. Dieser wünscht, «dass sich Mountainbikerinnen und Mountainbiker tolerant und rücksichtsvoll verhalten: Indem sie anderen Wegnutzern den Vortritt lassen, sich frühzeitig ankündigen, beim Kreuzen die Geschwindigkeit reduzieren und sich an ihre offiziellen Routen halten» – wobei das Wanderwegnetz ganz klar für Fussgänger und nicht für Biker bestimmt sei, betonen Horbaty und Beyeler.

Mit den neuen Tafeln wird die Wanderlust sicherlich bei einigen wiedergeweckt. Und auch wenn der Weg nicht ganz bis ins Tessin führt – es lohnt sich, die Region zu entdecken.