münchenstein: FCB
05.03.2015

Fussball als Dschungelcamp

Unterwegs in Sachen FCB: Bernhard Heusler zwischen den Organisatoren Pablo (l.) und Robin Sütterlin.  Foto: Tobias Gfeller

Unterwegs in Sachen FCB: Bernhard Heusler zwischen den Organisatoren Pablo (l.) und Robin Sütterlin. Foto: Tobias Gfeller

FCB-Präsident Bernhard Heusler sprach in einem launigen Vortrag in der Münchensteiner «Hofmatt» über das Innenleben eines Fussballvereins und die Erfolgsfaktoren einer Teamführung.

Tobias Gfeller

Alles, was er anfasst, wird zu Gold. Und wie er das macht, erzählt er uns heute.» Die Ankündigung von FCB-Präsident Bernhard Heusler durch Hofmatt-Geschäftsleiter Pablo Sütterlin hätte wohl nicht euphorischer sein können und machte den prominenten Gast gleich mal etwas verlegen. Doch Heusler erfüllte, was die rund 160 anwesenden Zuschauer im beinahe vollen Saal in der «Hofmatt» am Dienstagabend in Münchenstein erwarteten.

FCB-Heimspiel als Generalversammlung
«Eine Gruppe hochbegabter ‹Fuss-Werker› bestimmt das Image und die Wirtschaftlichkeit des Basler Unternehmens mit gesamthaft 200 Mitarbeitern. Das ist schon sehr speziell.» Und alles spiele sich in der Öffentlichkeit ab. Jede Woche finde quasi eine «Art Generalversammlung» statt, wie Heusler die FCB-Heimspiele umschrieb. Dies erfordere von der Führung Widerstandskraft und Mut. «Alle im Stadion sehen den Club irgendwie als Teil von sich. In der heutigen Zeit stehen wir in einem Konflikt zwischen Informationsbedürfnis der Öffentlichkeit und dem Schutz des Unternehmens», so Heusler. Der FCB sei mittlerweile Teil des modernen Entertainments und nicht nur ein Sportverein. Mit Zeitungsartikeln aus den letzten Jahren, in denen der FCB nach Siegen in der Champions League hochgejubelt wurde, um zwei Wochen später beschimpft zu werden, unterstrich er das schnelllebige Geschäft. «Der Fussball ist wie Dschungelcamp und DSDS. Schnell identifiziert man sich mit Menschen. Ebenso schnell werden sie aber wieder fallen gelassen.»

Risiken bei der Budgetierung
Mit mehreren Statistiken unterstrich Heusler die Ausnahmestellung des FCB im internationalen Fussball. «Man muss sich der Dimensionen bewusst werden. Real Madrid verkaufte in der ersten Woche nach dem Transfer von WM-Torschützenkönig James Rodriguez 350 000 Trikots von ihm. Von unserem beliebtesten Spieler verkaufen wir pro Jahr 350 bis 400 Stück.» Jedes Jahr begibt sich der FCB auf einen «finanziell wahnsinnigen Spagat», wenn er strukturell 15 Millionen Verlust budgetiert, den er mit Transfererlösen und Europacup-Einnahmen als Sonderfaktoren auszugleichen versucht. Dass dies nun zum fünften Mal in Folge klappte, sei auch in Europa aussergewöhnlich.

Freude wich der Erleichterung
Heusler erzielte mit witzigen Anekdoten immer wieder Lacher. Dass mit dem Transfer des Ägypters Mohamed Salah dem Verein ein Coup sondergleichen gelungen war und damit in Nordafrika ein regelrechter FCB-Hype ausgelöst wurde, sei den Vereinsverantwortlichen zu Beginn nicht bewusst gewesen. Am Ende der ersten Saison, bei der Wahl der besten Spieler des Jahres, fragte eben dieser Salah. «President, should I win?» Heusler antworte aus dem Stegreif: «Sure!». «O.k., I put it on my Facebook-Page», meinte Salah und gewann dank den Stimmen aus seinem Heimatland alle möglichen Wahlen. Seidem wird nicht mehr online abgestimmt.

Nach dem Referat war es am Publikum, dem FCB-Präsidenten Fragen zu stellen. Wie er das Fan- und das Präsident-Sein trennen würde, wollte jemand wissen. «Das ist wirklich schwierig. Zu Beginn jubelte ich noch kräftig bei Toren mit. Mittlerweile ist die Freude mehr der Erleichterung gewichen. Das leichte Ausleben geht schon etwas verloren.» Heusler gab zu, dass er sich auf dieses Fansein im eigentlichen Sinne freute. Aber dies werde wohl erst wieder möglich, wenn er nicht mehr FCB-Präsident sei. Und das will momentan wohl kein FCB-Fan, wie die Begeisterung für Heusler in der Hofmatt zeigte.

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