Ersatz für eine Unersetzbare

Über ein Jahrzehnt hinweg prägte Geschäftsleiterin Gelgia Herzog die Arbeit des Forums Schwarzbubenland. Nach ihrem Abgang will die Organisation Akzente setzen: mit dem neuen Geschäftsleiter Adrian Stocker.

In den Startlöchern: Adrian Stocker ist der neue Geschäftsleiter des Vereins Forum Schwarzbubenland.   Foto: zvg
In den Startlöchern: Adrian Stocker ist der neue Geschäftsleiter des Vereins Forum Schwarzbubenland. Foto: zvg

Eines ist klar: Die Arbeit des Forums Schwarzbubenland wird sich verändern. Denn die Kombination an Kompetenzen und Interessen, die die bisherige Geschäftsleiterin Gelgia Herzog in sich vereinte, ist auf dem Arbeitsmarkt selten im Paket zu finden. Man habe sich dazu entschlossen, dies als Chance zu sehen, sagt Christian Schlatter, Gemeindepräsident von Dornach und Präsident des Forum-Vorstands. «Das ist eine gute Gelegenheit, um neue Akzente zu setzen.»

Setzen wird diese Akzente Adrian Stocker, vorerst auf Mandatsbasis für ein Jahr angestellt. Er kennt das Leben in den Gemeinden der Region. Als Leiter der Verwaltung von Nuglar-St.  Pantaleon und langjähriger Gemeindeberater weiss er aus erster Hand, mit welchen Herausforderungen die Kommunalpolitik in Zeiten der Professionalisierung zu kämpfen hat. So sieht er seine Aufgabe denn auch stark im Politischen. «Wir brauchen bei den Gemeinden einfach mehr Zusammenarbeit», zeigt er sich im Gespräch mit dem Wochenblatt überzeugt.

Mehr Effizienz auf den Verwaltungen

Denn die alten Strukturen geraten unter Druck. Jüngstes Beispiel: Zullwil. Ein Streit um die Auslagerung von Dienstleistungen artete derart aus, dass die im Milizsystem gewählten Ratsmitglieder in einer Tumultsitzung aus dem Gemeinderat zurücktraten und nun ein professioneller Sachwalter im Namen des Kantons die Geschicke der Gemeinde lenkt. Dass es zwar selten, aber doch immer wieder zu Zwangsverwaltungen komme, sei symptomatisch, sagt Stocker. Denn: «Das Milizsystem kommt an seine Grenzen.» Ein Grund dafür seien auch die Anforderungen des Kantons, der die Gemeinden finanziell unterstütze. Das seien nicht einfach Almosen, so Stocker. «In Solothurn erwartet man im Gegenzug eine entsprechend professionelle Qualität bei den Dienstleistungen.» Dabei geht es nicht nur um den Service an den Einwohnern, sondern auch um Effizienz in der Verwaltung. «Mancherorts sind diese beiden Begriffe noch schwer zusammenzubringen», weiss Stocker.

Günstiges Umfeld für Veränderung

Wird das Forum Schwarzbubenland, das unter der Leitung von Gelgia Herzog viel in den Bereichen Imagemarketing, Tourismus und regionale Produkte getan hat, nun wieder politischer? Er orientiere sich am verstorbenen Vorgänger Herzogs, Peter Holzherr, sagt Stocker. Dieser hatte sich bereits vor zehn Jahren dafür starkgemacht, dass Gemeinden intensiver zusammenarbeiten – und stiess damit vielerorts auf Widerstand.

In den letzten zehn Jahren sei das Umfeld für solche Versuche günstiger geworden, sagt Stocker. Das liege sowohl am noch fehlenden finanziellen Druck, aber auch an den veränderten technischen Möglichkeiten. «Vor zehn Jahren noch stand in jedem Gemeindehaus ein Server mit einer eigenen EDV, in der alle Daten gespeichert waren.» Heute habe man Cloud-Lösungen. «Es spielt eigentlich keine Rolle mehr, von welchem Büro aus man auf die Daten zurückgreift.»

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