Auf den Spuren der Jukebox
Wie gewohnt platzte die Mehrzweckhalle aus allen Nähten, als das beliebte Konzert der Musikgesellschaft Beinwil mit anschliessendem Theater vom Stapel ging.

Mit einer Prise Wehmut erinnern wir uns an die Jukebox, die in der Ecke einer schummrigen Beiz stand und uns mit Schnulzen von Peter Kraus oder Peggy March berieselte. Hoch lebe die Jukebox, verkündeten die Musikanten von Beinwil und liessen einen altersschwachen Wurlitzer gleich auf die Bühne stellen. Gezeichnet vom täglichen Einsatz und vergilbt vom Zigarettenrauch stand er etwas unbeholfen da und durfte nochmals einen Abend im Scheinwerferlicht stehen. Ihm zu Ehren spielte die MG Beinwil das Stück «Jukebox» des bekannten englischen Komponisten Goff Richards, das schmissig daherkam und die gut gelaunten Gäste zum ersten Mal von den Stühlen riss. Mit einem Ohrwurm von Brian Adams ging es im gleichen Stil weiter und Freddie Mercury lieferte seinen Welthit «Crazy Little Thing Called Love» aus dem Jukebox-Repertoire. Die Musikgesellschaft war richtig in Fahrt und männiglich spürte die Spielfreude des Ensembles. Der neue Dirigent Thomas Hafner führte sie mit grosser Umsicht und Einfühlvermögen und leitete die Einsätze perfekt.
Hohe Winde ist der Geheimtipp der Ski- und Wanderfreunde des Schwarzbubenlandes und zu Ehren des lieblichen Beiblerhügels komponierte der Mümliswiler Dirigent Marco Nussbaumer ein gleichnamiges Stück, das in Beinwil uraufgeführt wurde. Eine Abendstimmung wurde mit ruhigem Spiel eingeleitet, worauf hohe Wolken aufzogen und das Stück mit einem gewaltigen Schlussakkord endete. Für den riesigen Applaus bedankten sich die Musiker mit zwei der beliebtesten Märsche. «Marignan» und «Schwyzer Soldat» donnerten rassig daher und begeisterten derart, dass in den Bänken zum Takt kräftig mitgeklatscht wurde.
Mit dem Zweiakter «Baby, Baby, Balla, Balla» landeten die Beibler einen weiteren Volltreffer. Ein braves Ehepaar bereitete sich frohen Mutes auf die Adoption eines Babys vor, aber die beiden Brüder des Ehemanns brachten den Familienfrieden mit krummen Touren gewaltig in Schieflage. Ein paar «Müschterli» aus der Leichenhalle, geschmuggelte Zigaretten aus Como und ein kurioses Asylantenduo waren die Ingredienzien zu diesem tollen Schwank. Im Saal lachte man Tränen, die drei Brüder füllten ihre Rollen mit beissendem Humor und cleveren Einsätzen perfekt aus.