Der Schutz für Mensch und Umwelt stehen im Zentrum

Der Forstbetrieb Schwarzbubenland startet Mitte März im Gemeindebann Himmelried ein anspruchsvolles Projekt. Angesagt ist ein Sicherheitsholzschlag, dessen Auslöser letztlich die Trockenheit der vergangen Jahre ist. Dem massiven wie notwendigen Eingriff fallen rund 500 Kubikmeter Holz zum Opfer.

Unverzichtbar: Revierförster Josef Borer sagt, dass die Arbeiten, welche am 15. März beginnen sollen, nicht umgangen werden können. Foto: Willi Wenger
Unverzichtbar: Revierförster Josef Borer sagt, dass die Arbeiten, welche am 15. März beginnen sollen, nicht umgangen werden können. Foto: Willi Wenger

Am Himmelrieder Panoramaweg plant der federführende Forstbetrieb Schwarzbubenland einen Sicherheitsholzschlag, der laut Revierförster Josef Borer aus Breitenbach unverzichtbar ist. Er sagt zum «Wochenblatt», dass es letztlich die Trockenheit der vergangenen Jahre gewesen sei, die dem Wald generell und den Buchen im Speziellen zugesetzt habe. «Der Eingriff oberhalb des Dorfs ist deshalb notwendig, auch deshalb, weil der Schutz für Mensch, Umwelt und Sachwerte dies erfordert.» Der Schutz des menschlichen Lebensraums vor Naturgefahren müsse gemäss dem gesetzlichen Auftrag gewährleistet sein, meint Borer weiter.

Schutzwald hat gelitten

Von den rund 32000 Hektaren Wald im Kanton Solothurn sind zirka zehn Prozent als Schutzwald definiert. Einer dieser Wälder ist der vorwiegend aus Laubbäumen bestehende Forst nördlich des Panoramawegs. Ein Augenschein hat klar aufgezeigt, dass die gegen fünf Hektaren grosse, im kantonalen Schutzwaldperimeter ausgeschiedene Fläche infolge der jahrelangen Trockenheit stark gelitten hat. «Viele Bäume sind abgestorben, vor allem Buchen, aber auch Eschen», sagt Borer.

Klimatolerante Bäume als Lösung

Dass sich das Landschaftsbild oberhalb von Himmelried in den nächsten Jahren verändern wird, stellt Borer ausser Frage. Es sei aber genügend natürliche Verjüngung vorhanden und dies biete die Möglichkeit, klimatolerantere Baumarten zu fördern. Der Förster nennt in diesem Zusammenhang Arten wie die Elsbeere, die Eiche, den Spitzahorn, die Linde, Nussbäume oder Ahorn. Er weist auch darauf hin, dass im Kanton Solothurn täglich die beachtliche Menge von 800 Kubikmeter Holz nachwachse.

Der Sicherheitsholzschlag werde schlussendlich in erster Linie den möglichen Steinschlag im Gebiet abbremsen oder sogar ganz zum Stillstand bringen. «Wir werden einen Teil der Bäume querfällen. Diese Stämme bleiben im zum Teil steilen Terrain als Steinschlagschutz liegen», blickt Borer in die nahe Zukunft. Gefällt werden in Himmelried nicht nur kranke und von der Natur beeinträchtigte Bäume, sondern auch sogenannt «gesundes Holz». Die Nutzung desselben sei, so der Revierförster, ebenfalls wichtig. Nur so könne der Wald alle die an ihn gestellten Funktionen erfüllen.

Während der sehr anspruchsvollen Arbeiten, die Bruttokosten von 64000 Franken verursachen, von welchen der Kanton 80 Prozent übernehmen wird, stellen die Forstfachleute temporär Netze zum Schutz der zum Wald angrenzenden Häuser auf. Der Eingriff wird gut zwei Wochen dauern.

Im Einsatz vor Ort ist eine Mannschaft, bestehend aus zwei Forstwarten und zwei Lehrlingen. Mit den Anwohnern und der Gemeindebehörde bestehe im Übrigen ein gutes Einvernehmen, so Borer. Im Rahmen von coronakonformen Begehungen mit maximal fünf Personen sind diese informiert worden. Sie nahmen auch zur Kenntnis, dass die Bäume, die gefällt werden, zum Teil zwischen 120 und 150 Jahre alt sind.

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