Wildtiere zum Anfassen

Liesbergs Schulkinder erforschen anlässlich ihrer Projektwoche den Wald und erfahren von drei Jägern die Geheimnisse über das Leben der Wildtiere. Auf dem Barfusspfad erspüren sie den Waldboden.

Wildsauschädel und Geweihe: Lehrer Heinz Zahnd erklärt Spannendes. Fotos: Jürg Jeanloz

Wildsauschädel und Geweihe: Lehrer Heinz Zahnd erklärt Spannendes. Fotos: Jürg Jeanloz

Streicheln ist angesagt: Beat Joray mit Kindern im Erlebnismobil.

Streicheln ist angesagt: Beat Joray mit Kindern im Erlebnismobil.

Wer hat schon den Schädel einer Wildsau in den Händen gehalten oder den flinken Wiesel gestreichelt? Diese einmaligen Eindrücke vermitteln drei Jäger des Jagdvereins Falkenfluh den Schulkindern von Liesberg. Dazu steht auf dem Rastplatz Grundköpfli das Erlebnismobil der Jagd Baselland, das ausgestopfte Wildtiere, Felle und Schädel präsentiert. «Wer ist der grösste Singvogel in der Schweiz», fragt Beat Joray in die Schülerrunde. Zaghaft werden Amsel, Specht und Elster genannt. «Nein, es ist die Krähe, die uns mit ihrem lauten Ruf schon am frühen Morgen aus dem Schlaf reisst», gibt er zur Antwort. Gleich darauf zeigt er den Kindern den Uhu, eine riesengrosse Eule, die mit ihrem dumpfen «buhu» die nächtliche Stille durchdringt. Im Liesberger Steinbruch niste gegenwärtig ein solches Pärchen, er höre den Ruf sogar zu Hause.

Ganz aktuell weiss Meinrad Orlandi von einem Luchs zu berichten, den er im Albach gesichtet hat. Er kramt einige hervorragende Fotos hervor, die das scheue Tier im Gras sitzend festhalten. Leider habe das Luchsweibchen ein trächtiges Reh erlegt, das zwei Kitze zur Welt gebracht hätte. Wie grausam kann das Tierleben sein.

Barfusspfad für Mutige

Der erfahrene Jäger hat im Wald einige ausgestopfte Wildtiere versteckt, welche die Kinder suchen müssen. Ein Dachs zwischen zwei Bäumen, ein Steinmarder unter einer Tanne, ein Fuchs im Unterholz oder ein Rehkitz im hohen Gras. «Der Dachs ist ein Allesfresser, er liebt Mäuse, Regenwürmer, Pflanzen, Beeren und wiegt 30 Kilogramm», meint der Spezialist. Sepp Born zeigt den Kindern auf seinem Handy zwei Rehkitze, die er im hohen Gras gefunden und vor dem Mähtod gerettet hat. «Beide Kitze hatten keine Angst und schmiegten sich an mich», meint er stolz. Mit Grasbüschel hat er die feingliedrigen Tiere an den Waldrand getragen, sie an den Ohren markiert und der Rehmutter zum Säugen hingelegt.

Die Schulkinder hören den Jägern aufmerksam zu, sie erfahren Dinge, die sie schockieren und kaum für möglich halten.

Zum Abschluss legen die grösseren Schüler mit dem Schulleiter Heinz Zahnd einen Barfusspfad an, der mit Holzschnitzeln, Steinen, Tannzapfen und Moos belegt wird. Am Freitag werden alle Kinder im Grundköpfli die Projektwoche beenden, gemütlich Würdte braten und — wer Mut hat — den Barfusspfad absolvieren.