Vor dem Flicken entsteht ein Flickenteppich

Quadratische Flicken auf der Verkehrsachse Breitenbach/Nunningen geben Rätsel auf. Es war der Kanton. Er untersucht die Strassen bevor er sie renoviert.

<em>Wird erneuert: </em>Die Strasse von Nunningen nach Zullwil. Im Vordergrund ein dunkles Belagsfenster.Foto: Gini MInonzio
<em>Wird erneuert: </em>Die Strasse von Nunningen nach Zullwil. Im Vordergrund ein dunkles Belagsfenster.Foto: Gini MInonzio

Wenn alles nach Plan geht, soll bereits nächstes Jahr ein Teilabschnitt der Strasse von Breitenbach nach Fehren saniert werden, und zwar oberhalb der Bushaltestelle Margrieben bis zum Fehrenwald. Dafür seien letzten Monat Messungen durchgeführt worden, bestätigt Roland Ebner, Leiter des kantonalen Kreisbauamtes III. Die Resultate stehen noch aus. Von diesen Messungen zeugen noch dunkle, rechteckige Belagsflicken «Bevor wir einen neuen Deckbelag machen, möchten wir genau wissen, was wir antreffen», so Ebner. Dabei geht es um drei Dinge. Wie gestaltet sich der Aufbau der Strasse? Wie tragfähig ist die Kofferung? Wie hoch ist unter anderem der Schadstoffgehalt PAK (Polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe) im Asphalt?

Tragfähigkeit und Zusammensetzung

Die Tragfähigkeit der Kofferung wird mit Plattendruckversuchen gemessen, mit sogenannten ME-Messungen. Mit einem Lastwagen als Gegengewicht wird die Strasse einem Druck ausgesetzt. Gemessen wird, wie fest sich der Untergrund dabei bewegt. «Von dieser ME-Messung hängt ab, welche Abschnitte nur einen neuen Deckbelag erhalten oder totalsaniert werden», erläutert Ebner. Letzteres würde bedeuten, dass auch die Kofferung neu aufgebaut würde. Es sei sehr unterschiedlich, welche Kofferung die Kantonsstrassen haben. Manche hätten nur einen Mergeluntergrund, der dem heutigen Verkehrsaufkommen und Gewicht der Lastwagen nicht mehr standhalte. Doch andere Strassen hätten ein stabiles Steinbett, das sehr gut halte, solange man es nicht mit dem Einbau von Leitungen störe, sagt Ebner.

Der PAK-Gehalt des vorhandenen Asphaltes und die Entsorgung der abzuführenden Materialen beeinflussen massgebend die Kosten. Asphalt mit einem tiefen PAK-Gehalt darf gemäss der eidgenössischen Richtlinie für die Verwertung mineralischer Bauabfälle ohne Einschränkung wiederverwendet werden. Asphalt mit sehr hohem PAK-Gehalt muss grundsätzlich auf einer Reaktordeponie gelagert werden oder in die Niederlande in eine thermische Anlage zur Aufbereitung transportiert werden.

Nunningen ist weiter

Bereits abgeschlossen sind die Untersuchungen der Strasse zwischen Zullwil und Nunningen. Hier betrifft es den Abschnitt zwischen der Gemeindegrenze und der Strasse Glasi, rund 250 Meter vor dem Dorfplatz, wo die rechteckigen Belagsfenster ebenfalls gut sichtbar sind. «Wir arbeiten noch am Vorprojekt, aber sehr wahrscheinlich werden wir diesen Abschnitt totalsanieren, inklusive einer neuen Kofferung», sagt Dominik Döbeli, Projektleiter Strassenbau beim Amt für Verkehr und Tiefbau. Der Abschnitt bei der Bushaltestelle Oberkirch soll verbessert werden. Der Kanton wird die Bushaltestellen behindertengerecht anpassen. Zudem wird er die Situation beim Knoten Totengässli/Bergweg vor allem für den Langsamverkehr verbessern. Ziel sei es, dass die Bagger Anfang Frühling 2021 auffahren. Die Arbeiten werden voraussichtlich bis in den Herbst dauern, wobei mindestens eine Fahrbahn immer offen bleibe. Eine kurze Sperrung sei möglicherweise nötig, wenn die Baufirma den Deckbelag einbringe. Weil sich eine neue Strasse immer setze, werde der endgültige Deckbelag, also die obersten drei Zentimeter des Asphaltes, meistens im Folgejahr aufgebracht, so Döbeli.