Spital: Zwischenziel erreicht

Das Spital Laufen musste Federn lassen. Definitiv geschlossen ist die Chirurgie. Mit dem Notfalldienst, der Inneren Medizin mit 25 Betten, dem ausgebauten Ambulatorium und der Schmerzklinik sind die Gemeinden zufrieden.

<em>Konsens: </em>Linard Candreia, Georges Thüring, Remo Oser, Regina Weibel und Thomas Weber versuchen, die Zukunft des Spitals Laufen zu sichern.Foto: Gini Minonzio
<em>Konsens: </em>Linard Candreia, Georges Thüring, Remo Oser, Regina Weibel und Thomas Weber versuchen, die Zukunft des Spitals Laufen zu sichern.Foto: Gini Minonzio

Das Drängendste vorneweg: Die Notfall-Versorgung werde im Spital Laufen weiterhin rund um die Uhr offen sein, erklärte Regina Weibel, Dittinger Gemeindepräsidentin und Präsidentin der Gemeindepräsidentenkonferenz.

Zumindest, wenn es nach dem Konsenspapier geht, muss man anfügen. Dieses haben die Laufentaler Gemeinden, der Regierungsrat und Kantonsspital Baselland erarbeitet. Sie stellten es letzte Woche in Laufen 130 Interessierten vor.

Ob aber alles in trockenen Tüchern ist, ist eine Frage des Standpunktes. Die Laufentaler Verhandlungsdelegation unter dem Laufner Stadtpräsident Alexander Imhof besteht darauf, dass das Konsenspapier umgesetzt wird, komme, was wolle.

Abstimmungen von Landrat und Volk

Regierungsrat Thomas Weber hingegen sagte, dass der Landrat und die Baselbieter noch ein Wörtchen mitzureden haben. In den nächsten Monaten müsse der Landrat über die Vorlage zu den Gemeinwirtschaftlichen Besonderen Leistungen (GWL) abstimmen. Das sind Leistungen, die sich für ein Spital nicht rentieren, für die jedoch ein politischer Auftrag besteht. Die jährliche Summe beträgt für das Spital Laufen 1,5 Millionen. Der Landrat stimmt jeweils für eine Periode von drei Jahren ab.

Doch das ist gemäss Weber nicht die einzige Hürde: «Im Februar wird das Volk über die Fusion von Universitätsspital Basel und Kantonsspital Baselland zum Universitätsspital Nordwest abstimmen. Wird diese abgelehnt, so muss neu über das Spital Laufen verhandelt werden.»

Mit dieser Aussage ist Remo Oser, Röschenzer Gemeindepräsident und Mitglied der Verhandlungsdelegation, nicht einverstanden: «Der Laufentaler Vertrag mit seinen Bestimmungen zum Spital Laufen gilt! Er hat sogar Verfassungsniveau.» Die Laufentaler Gemeinden bestehe darauf, dass er in ihrem Sinne eingehalten werde.

Landrat Rolf Richterich wollte auch die Kosten von 1,5 Millionen an Gemeinwirtschaftlichen Besonderen Leistungen nicht stehen lassen: «Würde die Notfall-Versorgung in Laufen geschlossen, würde ein Teil der Kosten einfach bei einem anderen Spital anfallen.» Wichtig sei, dass das Spital Laufen schwarze Zahlen schreibe, dann sei die Zukunft gesichert.

Ziele des Laufentals

«Wir wollten nicht einfach den Laufentaler Vertrag durchsetzen, sondern das Optimum herausholen», erklärte Imhof. Deshalb habe sich die Verhandlungsdelegation von der Chirurgie verabschiedet. Seit Januar werde im Spital Laufen nicht mehr operiert. Um die Qualität bei Operationen aufrechterhalten zu können, fehle es schlichtweg an der nötigen Anzahl Patienten.

Die Verhandlungsdelegation habe aber erreicht, dass die Notfallaufnahme rund um die Uhr offen sei. In lebens- bedrohlichen Situationen werden die Patienten nach der Stabilisierung jedoch von Laufen nach Liestal, Bruderholz oder Basel verlegt. Oder aber sie werden von der Notfallsanität gleich dahin gebracht, sagte Jörg Leuppi, Chefarzt und Leiter Medizinische Universitätsklinik.

Im Augenblick werden jährlich 6500 Notfälle im Spital Laufen behandelt. 5800 dieser Patienten wohnen im Laufental.

Auch erreichte die Verhandlungsdelegation, dass die Innere Medizin mit 25 Betten erhalten bleibt. Im Jahr 2014 hatte es jährlich 3400 stationäre Spitalaufenthalte von Laufentalern. Knapp ein Drittel wurden im Spital Laufen behandelt.

Neue Angebote

Das ambulante Angebot soll ausgebaut werden. Noch laufen die Verhandlungen, damit eine Kindersprechstunde angeboten werden kann.

Auch vermietet das Spital Laufen Räume. So zum Beispiel an das Unternehmen Praxis Group TCM Oberaargau. Sein Geschäftszweig TCM Laufental bietet nun Traditionelle Chinesische Medizin an.

In Laufen wird im Sommer auch die bestehende Klinik für Schmerztherapie ausgebaut. «Hier soll ein Zentrum entstehen, das Patienten aus ganz Baselland und Baselstadt anziehen wird. Und sogar aus der weiteren Umgebung», erklärte Jürg Aebi, CEO Kantonsspital Baselland.