Sich Jahrzehnte für die Kultur engagiert

Martin Blatter ist nach über zwanzig Jahren kultureller Tätigkeit als Präsident des Kulturforums Laufen zurückgetreten.

Schaut zurück auf ein langjähriges Engagement für die Kultur: Martin Blatter beim Alts Schlachthuus. Foto: Thomas Immoos
Schaut zurück auf ein langjähriges Engagement für die Kultur: Martin Blatter beim Alts Schlachthuus. Foto: Thomas Immoos

An der letzten Generalversammlung des Vereins Kulturforum Laufen ist der langjährige Präsident Martin Blatter verabschiedet worden. Während über zwanzig Jahren war er in Laufen in verschiedenen Funktionen im kulturellen Bereich aktiv.

Der gebürtige Berner Oberländer zog mit seiner Familie Mitte der Achtziger- jahre nach Laufen. «Ich dachte mir, es sei leichter, sich hier zu integrieren, wenn ich mich in einem Verein engagiere», erinnert er sich. Bald schon sei er angefragt worden, ob er nicht im Kulturforum Brauereichäller mitmachen wolle; und er sagte zu. Kultur hat Blatter immer interessiert; zudem sei es, wie er sagt, ein idealer Ausgleich zu seinem eher technischen Beruf als Ingenieur.

Vom Projekt zum Kulturzentrum

Das Kulturforum Brauereichäller musste sich damals eine neue Bleibe zu suchen. Irgendwann um das Jahr 2000 herum, so Blatter, zeigte sich, dass auch die Musikschule Laufental-Thierstein nach Räumlichkeiten Ausschau hielt.

Auch wenn sich Martin Blatter selber nicht als Initiant des Kulturzentrums «Alts Schlachthuus» bezeichnen würde, so war er es, der – wie sich Mitstreiter erinnern –, das Kulturforum in diesen Räumlichkeiten aufs Tapet brachte.

Eigentlich war das alte Schlachthaus zum Abriss freigegeben. Gemeinsam mit den Initianten einer Wohnsiedlung auf dem Areal und der Musikschule versuchte man, Alternativen aufzuzeigen. Vonseiten der Stadt zeigte man sich für die Umnutzung offen. Allerdings müssten die Initianten das Geld für den Umbau selber aufbringen – immerhin eine geschätzte Summe von drei Millionen.

Die Emil und Rosa Richterich-Beck-Stiftung stellte einen namhaften Betrag in Aussicht, wenn ein solides Projekt vorliege. Auch die Lotteriefonds der Kantone Baselland und Solothurn sicherten Beiträge zu. Für das Fundraising konnte man auf das breite Netzwerk des ehemaligen Bankdirektors Georg Schnell zählen.

Die Initianten gründeten eine Stiftung, in die auch das damalige Kulturforum Brauereichäller Geld einschoss. «Zur weiteren Geldbeschaffung haben wir unter anderem die Stühle zum Stückpreis von 500 Franken verkauft», erinnert sich Blatter. Am Schluss waren rund 2,5 Millionen Franken beisammen. Das Projekt konnte nun in die Tat umgesetzt werden. Dank eines weiteren persönlichen Beitrages von Alfred Richterich konnten für die Musikschule in einem zusätzlich unterkellerten Bereich zwei Unterrichtsräume für Schlagzeug eingerichtet werden. Im August 2002 schliesslich konnte das Kulturzentrum «Alts Schlachthuus» eröffnet werden.

Vielfältige kulturelle Anlässe

Seither haben hier unzählige Veranstaltungen stattgefunden. Das Kulturforum Laufen allein organisiert pro Saison zwischen 50 und 60 Anlässe. Dazu gehören Ausstellungen, Kabarett, Musik, Film, Literatur und auch eine sehr erfolgreiche Disco. Neben dem Kulturforum und der Musikschule stehen die Räume auch Drittmietern offen. Inzwischen ist das Alts Schlachthuus eine wichtige kulturelle Institution der Region Laufental-Thierstein.

Blatter war in diesen besonders arbeitsreichen Jahren immer dabei. «Aber eigentlich wollte ich nie Präsident werden.» Es habe sich einfach so ergeben. Das Amt zu übernehmen, sei ihm aber leicht gefallen, weil «ich auf ein engagiertes und gut eingespieltes Team zählen konnte», das in all den Jahren sehr viel geleistet hat – und noch immer leistet.

Das jährliche Budget des Kulturforums beläuft sich auf 180000 bis 200000 Franken: «Die Rechnung ist über die Jahre ausgeglichen», freut sich der scheidende Präsident. Weil der Verein Kulturforum Laufen sich in einem guten Zustand befindet, ist es Martin Blatter, der dieses Jahr 65 Jahre alt wurde, leichter gefallen, das Präsidium abzugeben. An Veranstaltungen im Alts Schlachthuus wird er aber auch künftig regelmässig anzutreffen sein.