Neue Zukunft und neues Schulhaus

Die Gemeinde Hofstetten-Flüh sichert die Zukunft. Sie bemüht sich um einen gesunden Gebrauch der Energie und wurde dafür ausgezeichnet.

Lohn für harte Arbeit: Richard Gschwind (l.) und Bruno Benz nehmen das Zertifikat Energiestadt entgegen. Fotos: Gini Minonzio

Lohn für harte Arbeit: Richard Gschwind (l.) und Bruno Benz nehmen das Zertifikat Energiestadt entgegen. Fotos: Gini Minonzio

Liebt Bücher: Jana Bönicke mag ihr Schulzimmer mit der Leseecke.

Liebt Bücher: Jana Bönicke mag ihr Schulzimmer mit der Leseecke.

Das neue Schulhaus ist toll. Hier haben wir mehr Platz!», erklärte der Zweitklässler Thomas Bild dem Wochenblatt. Platz wofür, zum Spielen? Nein. «Wir haben mehr Platz, um Tests zu schreiben», verdeutlichte er am Samstag bei der Einweihung des neuen Schulhauses in Hofstetten-Flüh. Und was war besser am alten Schulhaus? «Der alte Pausenplatz war viel besser. Da gab es einen Baumstamm, um den sich die Schüler balgen konnten. Den müssen sie unbedingt zum neuen Schulhaus bringen!», verlangte Thomas Bild.

Den Kindern scheint es im neuen Schulhaus wirklich wohl zu sein. Auch die Erstklässlerin Jana Bönicke ist begeistert von den schönen Pulten und der Leseecke mit Matratze. «Wir haben sehr viel Platz in unserem Klassenzimmer», fügte sie an. Da ist man froh, dass die Kinder das so sehen. Denn als erwachsene Person findet man eher, dass der Platz in den Schulzimmern sehr gut ausgenutzt ist.

Glücklich mit dem Neubau ist auch die ehemalige Gemeindepräsidentin Deborah Fischer-Ahr. Sie musste sehr hart arbeiten, um das neue Schulhaus in der Gemeindeversammlung durchzubringen. Es hat die 3100 Einwohner 10Millionen Franken gekostet. «Am besten gefällt mir, dass sich die Kinder und die Lehrer hier sehr wohl fühlen», so Fischer-Ahr.

Vernünftiger Energieverbrauch

Die Einweihung des Schulhauses mit einem eintägigen grossen Fest war auch die Gelegenheit, um etwas anders zu feiern. Die Gemeinde Hofstetten-Flüh erhielt das Label Energiestadt. «Die Gemeinde heizt mit Holzschnitzeln, sie nutzt die Sonnenenergie, in den Quartieren schreibt sie Tempo 30 vor und sie hat neue Verbindungen für Fussgänger geschaffen»,erklärte Gemeindepräsident Richard Gschwind bei der Labelübergabe. Zudem habe sie sich verpflichtet, bei den nächsten Projekten stets die Anliegen der Umwelt im Auge zu behalten.

«Eigentlich habe man in Hofstetten-Flüh schon immer energiebewusst gelebt», erklärte der Gemeindeverwalter Bruno Benz. Er hat die Arbeiten vorangetrieben, damit die Gemeinde das Label erhalten hat. Bereits vor 30 Jahren habe die Gemeinde eine der ersten Holzschnitzelheizungen überhaupt eingebaut. Als sie 2011 die Photovoltaik-Anlage auf der Mehrzweckhalle montiert hat, ist der Verein Energiestadt auf sie zugekommen. Wie geht es nun weiter? «Früher haben wir in der Gemeinde vor allem den finanziellen Aspekt eines Projektes durchleuchtet. In Zukunft schauen wir vermehrt, was es für die Umwelt und den Energieverbrauch bringt», so Benz. Als Nächstes will die Gemeinde prüfen, ob sie ein Fernheizungsnetz aufbauen kann. Möglich sei eine eigene Heizzentrale oder auch der Anschluss an externe Anbieter, so Benz.

Hofstetten-Flüh ist erst die sechste Solothurner Gemeinde, welche das Label Energiestadt bekommt. Es zeichnet Gemeinden aus, welche ein Qualitätsmanagement für die Umsetzung ihrer Energie- und Umweltpolitik eingeleitet haben. Inhaber des Labels ist der Trägerverein Energiestadt. Mitglieder sind vor allem 600 Gemeinden.