Nach nur einem Spiel ist der Aufstieg Tatsache

Erst Ende Juli des vergangenen Jahres sorgte der EHC Laufen mit der Mitteilung, dass er sein 2.-Liga-Team auflöst, für Erstaunen. Mit der Viertliga-Equipe wollten die Laufentaler sofort aufsteigen. Die Pandemie machte dem Unterfangen einen Strich durch die Rechnung. Jetzt realisiert der Verein am grünen Tisch den Aufstieg in die 3. Liga!

Zuversichtlich in die Zukunft: Captain Andreas Keller, Sportchef Roger Stähli und Marc Stähli (von links). Foto: eh-presse
Zuversichtlich in die Zukunft: Captain Andreas Keller, Sportchef Roger Stähli und Marc Stähli (von links). Foto: eh-presse

Sportchef und Offensivspieler Roger Stähli lacht. «Ja, so schnell habe ich wirklich noch nie mehrere Ligen gewechselt.» Ende Juli letzten Jahres zog sich der EHC Laufen aus der 2.-Liga-Meisterschaft zurück. Zusammen mit den Spielern des 4.-Liga-Teams bildeten die verbliebenen Spieler des Fanionteams eine Equipe, die willens war, trotz starker Konkurrenz aus Olten und Sissach sofort den Aufstieg in die 3. Liga zu realisieren. Das Startspiel am 17. Oktober zu Hause gegen Uni Basel gewann Laufen mit 9:2 — dann kam der Saisonabbruch.

«Wir hatten schon vor Beginn der Saison entschieden, dass der Aufstieg das Hauptziel ist. Den wollten wir unbedingt realisieren — entweder sportlich oder dann halt per Antrag an den Verband. Für die Entwicklung des Vereins ist es enorm wichtig, dass wir unseren jungen Spielern, die ins Aktivalter übertreten, eine Perspektive bieten können», schildert Geschäftsleitungsmitglied Roman Bucher die Gründe. Stähli bekam den Auftrag, sich mit dem Verband in Verbindung zu setzen. «Ich musste ein Papier erstellen, das bestätigt, dass wir über genügend Spieler und Eiszeit verfügen. Das haben wir ja bis letzte Saison stets erfüllen können.»

Am Samstag informierte Stähli das Team und erhielt von der Vereinsleitung den Auftrag, alles einzuleiten, damit der EHC Laufen in der neuen Saison mit zwei Teams starten kann. Auf den ersten Blick etwas erstaunlich, waren im vergangenen Sommer doch nicht mehr genügend Spieler vorhanden. «Wir hatten letzte Saison nicht mehr genügend Spieler für die 2. Liga. Dank dem Rückzug sind einige, die nicht mehr in der 2. Liga spielen wollten, jetzt immer noch dabei. Zudem haben Spieler, welche zuletzt in der 4. Liga eigentlich nur noch zum Plausch spielten, plötzlich ‹Blut geleckt› und sind für die 3. Liga voll motiviert. Zu ihnen stossen noch ein paar Junioren, die ins Aktivalter kommen.» 20 Feldspieler will Stähli im neuen 3.-Liga-Team. Darunter auch Bruder Marc. In der 2. Liga konnten sie nicht mehr zusammen in einem Team spielen. Jetzt, in der 3. Liga, passt es wieder. Für Bucher ist bei diesem Aufstieg auch wichtig, dass mit der zweiten Mannschaft wieder eine Möglichkeit für all jene geboten wird, die mehr zum Plausch spielen wollen oder denen es (noch) nicht reicht für die 3. Liga. «Aus dem Grund werde ich auch noch eine Saison anhängen», verrät der für die Finanzen zuständige Bucher. Der Verein könne es wirtschaftlich stemmen. «Wir werden mit einem blauen Auge aus der Pandemie kommen. Da haben andere mehr Sorgen. Froh bin ich, dass zumindest unser Nachwuchs trainieren kann.»

Trainerfrage noch offen

Offen sei, so Stähli, jetzt vor allem noch die Trainerfrage. «Stefan Schwander hat mir gesagt, er wolle weiter in Laufen arbeiten, weil es ihm Spass mache, gemeinsam an dem Projekt zu arbeiten. Er hat den Vertrag auf dem Tisch, muss nur noch unterschreiben.» Schwander soll jedoch auch noch ein Angebot eines anderen regionalen Klubs haben. In der zweiten wie dritten Liga wären weitere Teams willkommen. Ob noch andere den Weg Laufens gehen wollen, ist nicht klar. Mit Altstadt Olten und Zunzgen-Sissach haben die beiden stärksten Teams der aktuellen 4.-Liga-Gruppe 1 aber bereits abgewinkt. «Einen Aufstieg am grünen Tisch wird es bei uns nicht geben. Wir haben uns entschieden, nur auf sportlichem Weg aufzusteigen», erklärt Daniel Wyss vom SC Altstadt Olten. Auch Remo Hunziker, Sportchef der Oberbaselbieter, hat eine klare Meinung. «Für uns ist ein Aufstieg auf diese Art gar kein Thema.» Allerdings ist die Situation weder in Olten noch in Sissach mit jener in Laufen vergleichbar.