Mozarts Zauberflöte mal anders

In der Galerie «JetztOderNie» trat das Duo Calva auf. Die beiden Cellisten zeigten, was«Cellocomedy» ist.

Ausgelassen: Das Duo Calva interpretierte Mozarts Zauberflöte im Alleingang und sorgte für viele Lacher. Foto: Melanie Brêchet
Ausgelassen: Das Duo Calva interpretierte Mozarts Zauberflöte im Alleingang und sorgte für viele Lacher. Foto: Melanie Brêchet

Cellocomedy nennt sich das, was das Duo Calva am letzten Sonntag in einer Matinee in Flüh geboten hat. Was auf den ersten Blick als kaum kompatibel erscheint, funktioniert in der Realität aber bestens. Zur Ausgangslage: Die vollbesetzte Galerie «JetztOderNie» wartet gespannt auf den Beginn der Oper «Die Zauberflöte». Das russische Ensemble hat sich die beiden versierten Cellisten Alain Schudel und Daniel Schaerer zur Unterstützung geholt. Die beiden Cellisten warten ungeduldig auf das Eintreffen der Russen.

Nach dem ersten Telefongespräch wird klar – die russische Truppe hat Verspätung. Nach zwei weiteren Anrufen steht fest – die kommen gar nicht mehr. Das Duo Calva weiss die «Wartezeit» auf humorvolle Art und Weise zu überbrücken. Die beiden Cellisten könnten in ihren Rollen nicht verschiedener nicht sein: Der eine draufgängerisch im Wesen und durchaus auf dem Boden der oft brotlosen Realität, wenn es um das Leben eines Musikers geht, der andere eher zurückhaltend, konservativ. Einer, der in seiner Tätigkeit mehr Berufung sieht als Beruf. Die beiden kennen sich in erster Linie von diversen Engagements an Beerdigungen, sind ansonsten aber nicht freundschaftlich verbunden. Die eine oder andere Stichelei ist da vorprogrammiert, zur Freude des Publikums. Nur unmittelbar nach der Pause, scheinen die beiden Protagonisten ihre Rollen zu tauschen, als der sonst so zurückhaltende Daniel Schaerer, nach dem Konsum vom einen oder anderen Campari, völlig aus dem Häuschen ist. Gemein ist den beiden die einnehmende Virtuosität auf ihren Cellos. Wie sie hier sprichwörtlich den Bogen schlagen von Mozart zu Andrea Bocelli, ist herrlich lustig und amüsant zugleich.

Der vermeintlich missglückte Opernabend wird mehr als gerettet. Ein grosses Lob gilt auch den Personen hinter den Kulissen, der Regie von Dominique Müller und der dramaturgischen Begleitung durch den Schriftsteller Charles Lewinsky. Wer das Duo Calva letzten Sonntag verpasst hat, hat in der Region nochmals eine Chance: Die beiden Cellisten treten am 25. November im Basler Tabourettli auf, dann allerdings mit ihrem Programm «Cellolite – Ein Vorspiel für 2 Celli».