Laufen verliert ein Wahrzeichen

Weit über 100 Jahre prägte die Thuja neben der Reformierten Kirche das Laufner Stadtbild, besonders in der Vorweihnachtszeit. Jetzt muss der stattliche Baum gefällt werden.

<em>Krank: </em>Die Tage der alten Thuja neben der Reformierten Kirche in Laufen sind schon bald gezählt. <em>Foto: Melanie Brêchet</em>
<em>Krank: </em>Die Tage der alten Thuja neben der Reformierten Kirche in Laufen sind schon bald gezählt. <em>Foto: Melanie Brêchet</em>

 

Die Äste sind dürr, die Nadeln teilweise schon braun: Die Thuja, die neben der Kirche viele Meter in die Höhe ragt, ist offensichtlich krank. Was genau die Ursache für den Zustand des Baumes ist, sei nicht klar, erklärt Paul Stadler, Sigrist der Reformierten Kirche Laufental. Vermutlich sei es ein Zusammentreffen mehrerer Faktoren. Das hohe Alter des Baumes und die immer heisseren und trockeneren Sommermonate spielten sicherlich eine entscheidende Rolle. Möglich sei auch, dass der Baum unter einer Krankheit leide, die zur Zeit viele Thuja-Pflanzen befällt. Die Thuja bei der Kirche muss in erster Linie aus Sicherheitsgründen gefällt werden. Man könne nicht riskieren, dass dürre, hinabfallende Äste jemanden verletzten, sagt Paul Stadler. Gefällt wird die Thuja Mitte November. Bei diesen heiklen Fällarbeiten kommen zwei Kräne zum Einsatz. .

 

Weihnachtsbeleuchtung bleibt

Die Weihnachtsbeleuchtung an der Thuja wurde zum ersten Mal vor über 20 Jahren angebracht. Ursprünglich handelte es sich um eine Feuerwehrübung. «Die Feuerwehr testete neue Gerätschaften und schmückte den Baum eigentlich nur zu Übungszwecken», so Stadler. Das sah dann allerdings so gut aus, dass der Baum auch in den folgenden Jahren jeweils zur Vorweihnachtszeit mit Lichterketten dekoriert wurde. Erst vor wenigen Jahren schaffte die Kirchgemeinde der Reformierten Kirche Laufental eine neue Beleuchtung für die Thuja an. Die alte Lichterkette wurde durch stromsparende LED-Lämpchen ersetzt. Diese Beleuchtung soll darum weiterhin zum Einsatz kommen, die Laufnerinnen und Laufner müssen in den kommenden Jahren also nicht auf die Weihnachtsbeleuchtung bei der Reformierten Kirche verzichten. Mithilfe der Feuerwehr soll, anstelle des Baumes, der Kirchturm mit der Lichterkette umwickelt werden. «Natürlich ist das ein Versuch, wir sind aber zuversichtlich, dass das so funktioniert und dass wir die Lichterkette auch zukünftig nutzen können», zeigt sich Stadler zuversichtlich. Die Weihnachtsbeleuchtung soll wie alle Jahre im Laufe des Novembers angebracht werden, das hängt nicht zuletzt vom Wetter ab.

Auch die alte Thuja verschwindet nicht ganz. Rund drei Meter des Stammes werden stehen gelassen. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass der Stamm noch gesund und innen nicht hohl ist. Ist dies der Fall, soll Felix Kündig aus Büsserach daraus eine Skulptur zum Thema «Begegnung» anfertigen. Und auch das übrige Holz möchte Paul Stadler nicht vergeuden. Er hat vor, aus den brauchbaren Holzresten Dekorationsmaterial für die Kirche herzustellen. Geplant ist auch die Pflanzung eines neuen Baumes, in der Nähe des jetzigen Standorts. Es soll erneut ein Nadelbaum sein, dieses Mal aber ein einheimischer.