Klangvolle Preziosen aus dem Barock
Von Liebe und Leidenschaft sang Marion Ammann, begleitet von Hartwig Joerges am Flügel, Lieder aus der Barockzeit. Mit Anekdoten und Geschichten aus dieser Epoche belebte Silvio Pacozzi die Matinee von Seewen.

Was wäre die Barockzeit ohne die glanzvollen Kompositionen von Antonio Vivaldi. Gleich zu Beginn der Lieder-Matinee im Musikautomatenmuseum in Seewen gab die Sopranistin Marion Ammann eine eindrückliche Kostprobe der Lebhaftig- und Vielseitigkeit des italienischen Komponisten. Mit dem Psalm Nisi Dominus eroberte sie sofort die Herzen der vielen Gäste. Lüpfig und beschwingt sang die Künstlerin das Allegro, heftig und ungestüm das Presto. Eindrücklich endete sie mit dem Amen, das in seiner ganzen Fülle und Wucht daherkam. Riesiger Applaus wurde der Sopranistin zuteil, die denselben mit einem sympathischen Lächeln entgegennahm.
«Vivaldi, wie er leibt und lebt», meinte Silvio Pacozzi, der die Zuhörerschaft mit launischen Begebenheiten aus der Barockzeit unterhielt. Der Ehemann von Marion Ammann ist Arzt und Schriftsteller in Brig und verstand es ausgezeichnet, über das opulente Leben der Adligen zu berichten, während das Volk in Armut lebte.
Langjährige Zusammenarbeit
Aus verschiedenen Opern von Georg Friedrich Händel folgten weitere Arien, die von Liebe, Leidenschaft und Tod handelten. Herzzerreissend waren die Koloraturen der Sopranistin, gefühlvoll wurde sie von Hartwig Joerges am Flügel begleitet. «Wir treten schon seit 33 Jahren miteinander auf und verstehen uns ausgezeichnet», gibt Marion Ammann bereitwillig Auskunft. Sie hat ein Lehrdiplom für Schul- und Kirchenmusik in Luzern abgeschlossen und bestreitet Auftritte im In- und Ausland. Sogar an der Scala von Mailand war sie Gastsängerin. Ihre Lieblingskomponisten sind Richard Wagner und Johann Sebastian Bach. Sie singt in allen Schweizer Landessprachen und in Englisch.
Mit «Niemals war ein Schatten – Ombra mai fu» von Händel setzte Ammann einen würdigen Schlusspunkt der anspruchsvollen Matinee. Der samtige angenehme Klang ihrer Stimme, die menschliche Wärme, der natürliche Charme, all das machte das Konzert zum grossen Erlebnis.