«Hopp Hase» will mehr Hasen hoppeln lassen
Feldhasen sind rar in der Schweiz. Im Durchschnitt zwei bis drei Tiere pro Quadratkilometer. Mindestens zehn Hasen sollten es aber sein. Das ist das Ziel des 2007 für den Kanton Baselland lancierten Projekts «Hopp Hase». Mittlerweile tummeln sich im Laufental wieder elf Feldhasen pro Quadrat- kilometer.

Seit Wochen sind sie wieder in Scharen durch Konditorei-Schaufenster, Kinderbücher oder Osternester in Supermärkten gehoppelt, die Osterhasen – als Boten des Frühlings und des Osterfestes. Niemand versteht es besser, die Ostereier zu bemalen, sie frei Haus zu liefern und sie dann auch noch gerade zu verstecken als eben dieser Osterhase. Solches würden Kinder nämlich den eierlegenden Hühnern einfach nie zutrauen. Und doch passen der für seinen Kindersegen bekannte Feldhase und das Ei des Huhnes als Symbol für Fruchtbarkeit und Leben exakt zum wiedererstandenen Leben, welches das christliche Osterfest schenkt. Doch den jährlich 15 bis 20 Hasenjungen aus drei bis vier Würfen wird nichts geschenkt. Traktoren und Mähmaschinen überrollen sie oder sie werden bei den heute vielfach ausgeräumten, gut einsehbaren Feldern rasch Opfer von Greifvögeln oder Füchsen. Laut der Sendung «Einstein» des Schweizer Fernsehens vom April 2014 sterben 90 Prozent der Jungtiere, die überlebenden 10 Prozent garantieren gerade einmal den mageren Bestand. Und das sind im schweizerischen Durchschnitt zwei bis drei Feldhasen pro Quadratkilometer. So kann es nicht verwundern, dass Meister Lampe in der Schweiz auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten steht.
«Hopp Hase» hilft dem Hasen auf die Sprünge
Hopp Hase, ein Verein von Jagd Baselland, des Basellandschaftlichen Natur- und Vogelschutzverbands (BNV) und von Pro Natura Baselland, ist seit 2007 mit viel Engagement dabei, diesen Negativtrend zu brechen. Hopp Hase heisst auch sein Projekt, das bis 2016 läuft und erreichen will, dass im Kanton Baselland wieder viel mehr Hasen leben. «Mindestens zehn Hasen pro Quadratkilometer in den Projektgebieten Reinacher Ebene, Laufner Becken und Wenslinger Ebene sind das Ziel», erklärt Biologe Nicolas Martinez, der zusammen mit Projektleiter und Wildtierbiologe Darius Weber und Umweltnaturwissenschafter Lukas Kohli am spannenden Projekt arbeitet. Dieses Planziel sei erstmals 2011/12 in Reinach und 2014 im Laufental erreicht worden. Dank verschiedener Massnahmen in Zusammenarbeit mit interessierten Landwirten, so Martinez. «So blieb beispielsweise in Getreide- oder Hackfruchtfeldern jede dritte Saatzeile ungesät», weist der Biologe auf die Ermöglichung jener Erdmulde oder Sasse hin, welche die Hasen als Ruhelager und zur Deckung nutzen. Auch locker mit Kräutern bewachsene «Hasenbrachen» seien im Gegensatz zu den üppigen wachsenden Buntbrachen ein von den Hasen sehr geschätzter Rückzugs- oder Aufenthaltsort, fügt Martinez neben konventionellen Weidezäunen zum Schutz vor herum streifenden Hunden eine weitere erfolgversprechende Massnahme bei. Wenn das Projekt Hopp Hase 2016 ausläuft, hofft der Vorstand, dass aufgrund der zahlreichen Erfahrungen und Resultate aus zehn Jahren erneut Stiftungen, der Kanton und Private die nötigen Geldmittel sprechen, damit die Projektidee zu einem guten Ende geführt werden kann. Auf dass der Hase sich endgültig vom Tief der letzten Jahrzehnte erholen kann.