Grüner Keim in Laufen
Die Grünen haben die erste Ortssektion im Laufental gegründet. Sie hoffen, damit einen zusätzlichen Sitz im Landrat zu erobern.

Das Laufental war bisher kein gutes Terrain für die Grünen Baselland. Sie erreichten hier lediglich einen Wähleranteil von sieben Prozent, während er im Kanton doppelt so hoch ist. Die Konsequenz: Kein einziger der zwölf grünen Landräte stammt aus dem Laufental. Das solle sich nun ändern, erklärte die Parteipräsidentin und Landrätin Florence Brenzikofer letzte Woche in Laufen. Die Grünen wollen mithilfe der Laufentaler einen zusätzlichen Sitz im Landrat gewinnen. Deshalb sei die Partei froh, dass eine Ortssektion gegründet wurde.
Vorstand auf der Wahlliste
Diese hat es prompt geschafft, eine volle Wahlliste mit sechs Kandidaten zu stellen. Als einzige auf dieser Liste kann Rosmarie Lötscher politische Erfahrung vorweisen. Die Betriebswirtschafterin mit Jahrgang 1963 ist Präsidentin der Rechnungsprüfungskommission in Roggenburg. Sie ist seit 25 Jahren Mitglied der Grünen und war auch vier Jahre im Vorstand der Kantonalpartei. Nun ist sie im Vorstand der Ortssektion Grüne Region Laufen, zusammen mit Gabriel Hofer (Präsident, Laufen), Angelo Bolzern (Wahlen) und Rolf Zimmerli (Laufen). Es ist auch der gesamte Vorstand, der zur Wahl in den Landrat antritt, zusammen mit Evelyn Buchwalder (Liesberg) und Yves Müller (Grellingen). Viel mehr Mitglieder hat die Ortssektion auch noch nicht. Insgesamt seien sie zehn Mitglieder, so Lötscher.
Frischer Blickwinkel
«Meine wichtigsten Anliegen sind der öffentliche Verkehr, der Tourismus Laufental, die Wertschätzung der regionalen Produkte und das Spital Laufen», sagte Lötscher. Das Laufental müsse mit dem Spital Laufen eine gute gesundheitliche Versorgung haben, das sei ihr ganz wichtig. Zudem sei es für ältere Leute aus den kleinen Dörfern ohne Auto fast nicht möglich, jemanden im Spital in Liestal zu besuchen. Rosmarie Lötscher ist als Betriebswirtschafterin spezialisiert auf Non-Profit-Organisationen im Gesundheitswesen. Sie kennt die Region sehr gut. «Die Schulen habe ich in Roggenburg und in Laufen gemacht», erklärte sie.
Hat sie nie Lust gehabt, in Roggenburg für den Gemeinderat zu kandidieren? «Ich war lange Wochenaufenthalterin in Basel und deshalb zu wenig ins Dorfgeschehen involviert», so Lötscher. Dieser Wechsel zwischen Stadt und Land ermögliche es ihr auch, einen anderen Blickwinkel zu haben. «Es ist einfach toll, wenn man auf dem Land leben darf. Die Schönheit des Laufentals müssen wir erhalten können», sagte sie. Dabei gehe es nicht nur um Schönheit. Es sei auch ein Privileg, dass man sauberes Trinkwasser aus dem Hahnen konsumieren könne. Auch dies gelte es zu erhalten.