Der synkopierte Raum
Martin Raimann ist nie fertig mit seiner Kunst. Dies jedenfalls behauptete Andreas Malzach anlässlich der Vernissage vom vergangenen Freitag in der Galerie Alts Schlachthuus.

Laufendust. Martin Raimann ist nie fertig mit seiner Kunst. Dies jedenfalls behauptete Andreas Malzach anlässlich der Vernissage vom vergangenen Freitag in der Galerie Alts Schlachthuus. Allerdings: Der Raum präsentierte sich ziemlich aufgeräumt, bestückt mit allerlei interessanten Objekten – bewusst inszeniert fast. Um nicht zu sagen als eine einzige Installation. Die Ausstellung «L’Espace syncopé» – Installation und Skulptur des in Münchenstein arbeitenden Zürchers.
Martin Raimann ist Perfektionist. Eine Ausstellung, wo sich alles nur an den Wänden entlang abspielt, mag er nicht. Ist es das, was Malzach meinte? Auch wenn der Künstler vor der fertigen Präsentation steht, überlegt er sich, wo, was, wie noch verbessert werden könnte. Durchaus möglich, dass die spannend inszenierte Ausstellung nach drei Wochen nicht mehr ganz gleich aussieht, wie jetzt.
«Meine Arbeiten sollen nicht statisch sein», sagt der Bildhauer und Plastiker. Dieser Eindruck erhärtet sich beim Betrachtenden durchaus, auch wenn die Objekte an den Wänden und im Raum völlig ruhig da stehen oder hängen. Ist es die unglaublich feingliedrige Verarbeitung bei seinen metallenen Stelen beispielsweise, welche die kleinen darin enthaltenen rechteckigen Fremdkörper gleichsam schweben lassen? Ist es das Frage-Antwort-Spiel zwischen den Objekten, die in einem Zusammenhang zueinander zu sein scheinen? Tatsächlich sind die Wandobjekte gleichzeitig mit einzelnen Skulpturen entstanden, wie der Künstler beschreibt. Die gleichmässigen Muster auf weissem Zement, drückt der Skulpteur mit den Metallplatten, welche später ihren Platz in den schlanken Stelen erhalten, im richtigen Moment des Trocknungsprozesses in die Rohlinge hinein. Ein lebendiges Spiel von pastellenen Farben und Formen als Wandrelief entsteht.
Eine interessante, etwas andere Ausstellung, bei der die Besucher bereits im Vorhof zur Ausstellung von der wunderbaren «Pflasterwonne» abgeholt werden.