«Der Kanton Solothurn hat von alters her eine milde Obrigkeit»

«Die Schwarzbuben werden in Solothurn gehört», sagt Regierungsrat Remo Ankli. Der Beinwiler Historiker wurde am Dienstag in Solothurn für die Erneuerungswahlen vom kommenden Frühjahr nominiert.

Motiviert: Remo Ankli möchte im nächsten Frühjahr erneut in die Solothurner Regierung gewählt werden. Foto: Bea Asper
Motiviert: Remo Ankli möchte im nächsten Frühjahr erneut in die Solothurner Regierung gewählt werden. Foto: Bea Asper

Dank dem Schwarzbubenland ist der Solothurnische Freisinn überhaupt noch in der Regierung vertreten. Und die Freisinnigen des Kantons Solothurn sind zufrieden mit ihrem Vertreter aus dem Schwarzbubenland. Remo Ankli aus Beinwil erhielt am Dienstag von den Delegierten in der Konzerthalle Solothurn mit anhaltendem Applaus die volle Unterstützung zugesichert — er steigt gestärkt in den Wahlkampf für die Erneuerungswahlen vom kommenden Frühjahr. Voller Hoffnung, den vor vier Jahren verlorenen Sitz zurückzugewinnen, nominierte die FDP als zweiten Kandidaten Peter Hodel aus Schönenwerd. Nominationsanlass ist am 3. November in Büsserach.

Ankli fühlt sich auf beiden Seiten des Passwangs wohl. «Solothurn ist mit seinen unterschiedlichen Regionen und Bewohnern ein sehr faszinierender Kanton. Manchmal wird er ein wenig unterschätzt; hier können wir noch besser werden», sagt er im Gespräch. Er brennt nach wie vor für seinen Job als Regierungsrat und findet im Schwarzbubenland den Ort und die Zeit zum Auftanken. «Ich besitze in Solothurn ein Zimmer, lebe aber nach wie vor im Schwarzbubenland», sagt er und ergänzt: «Abends verspüre ich eine Art Stalldrang und kehre deshalb meistens über den Passwang zurück nach Beinwil.» Am Ort, an dem er aufgewachsen ist — mit Blick auf das Kloster Beinwil — hat Ankli aus dem einstigen Elternhaus ein modernes Zweifamilienhaus entstehen lassen. Auf die Frage, was ihm Heimat bedeute, antwortet er: «Heimat ist mehr ein Gefühl als ein Ort. Dort, wo ich mich geborgen, verstanden und willkommen fühle, bin ich beheimatet. Die Nähe zur Familie und zu Freunden sowie die wunderschöne Landschaft des Schwarzbubenlandes verschaffen mir heimatliche Gefühle.»

Ankli zählt zu jenen Politikern, die ihren Einladungen an die verschiedenen Anlässe gerne folgen und sich Zeit nehmen für persönliche Gespräche. Im Kanton der Regionen sei es wichtig, ein offenes Ohr zu haben und die Regionen miteinander zu verbinden. «Die Sensibilität für Anliegen aus dem Schwarzbubenland ist in Solothurn vorhanden. Meine Aufgabe in der Regierung verstehe ich so, dass ich die Sicht der beiden Bezirke Dorneck und Thierstein in die politischen Beratungen einbringe. Aber natürlich können nicht sämtliche Anliegen befriedigt werden, doch immer wieder gibt es speziell für die Schwarzbuben geschneiderte Lösungen. Zum Beispiel bestehen hier mehr Zugänge zu weiterführenden Schulen als südlich des Juras. Als Stichwort nenne ich die grössere Vielfalt an Fachrichtungen bei der FMS. Ausserdem ist die Versorgung mit öffentlichem Verkehr auf einem sehr guten Niveau. Mit gutem Gewissen kann ich bestätigen, dass die Schwarzbuben im Kanton Solothurn gut aufgehoben sind.» Der Kanton Solothurn habe von alters her eine «milde Obrigkeit», weiss der Historiker. Die Schwarzbuben besässen deshalb im Kanton Solothurn eine grosse Autonomie, die sie nutzen sollten. Diese Selbstbestimmung in vielen Bereichen sei eine Chance, weil die Menschen sich zuerst mit ihrer Wohngemeinde identifizieren würden. «Wir Schwarzbuben werden in Solothurn gehört, haben also durchaus politisches Gewicht im Rathaus und bei den Amtsstellen», versichert Ankli.