Bernhard Hasenböhler – Künstler vonunglaublicher Bescheidenheit

Ein Vernissage-Rundgang im Kulturforum 10 mitProfessor Peter André Bloch liess die Gäste einfach nur staunen. Über die unglaubliche Schaffenskraft Hasenböhlers und über die Bandbreite seiner Werke, seiner Techniken und seiner Materialien.

Pic Chaussy (2 351 m ü.M.): Professor Bloch (rechts) zeigt Bernhard Hasenböhler, was ihn so fasziniert Foto: Roland Bürki
Pic Chaussy (2 351 m ü.M.): Professor Bloch (rechts) zeigt Bernhard Hasenböhler, was ihn so fasziniert Foto: Roland Bürki

Künstlerinnen und Künstler aus der Region sind im Kulturforum 10 des AZB Bodenacker in regelmässigen Abständen zu Gast mit ihren zeitgenössischen Werken. «Wegen des Umbaus aus Brandschutzgründen blieb in den letzten zehn Monaten jegliche Ausstellung verwehrt», begrüsste ein erleichterter Heinz Zenhäusern, stellvertretender Heimleiter, gegen 50 Gäste zur Vernissage eines im wahrsten Sinne renommierten Künstlers. Nämlich von Bernhard Hasenböhler (69), gelernter Vergolder, Galerist und begnadeter Kunstschaffender von unterschiedlichen Werken, angefangen von Grafiken über Öl- und Acrylgemälde sowie Skulpturen bis hin zu Zeichnungen in Bleistift und Tusch. Und last but not least auch noch wertvolle Stütze der Musikgesellschaft Nuglar-St. Pantaleon am Es-Bass. Dem Vernissagepublikum präsentierten sich im besten neuen LED-Licht 43 Werke Hasenböhlers aus seiner über 40-jährigen Schaffenszeit mit «Hunderten und Hunderten» von Werken, so Professor Dr. phil. Peter André Bloch, der durch die Ausstellung führte. «Seine Kunst ist so redlich, nicht «blöffig», ein Maler, der sich vielen Fragen stellt in einer unglaublichen Bescheidenheit», urteilte mit sichtlicher Bewunderung der Professor. Was Hasenböhler zur Replik bewog: «Diesen Wortschatz des Germanisten sollte man haben!»

Professor Bloch, seine Beredsamkeit und seine Lieblingswerke

Nun, des Professor Blochs Eloquenz liess die von ihm besprochenen Lieblingswerke so erleben, als führte er selbst den Pinsel. «Ich kann nicht zeichnen, ich kann nicht malen, aber ich wüsste, wie es ginge», gab er den Theoretiker und bekannte, «darum schreibe ich darüber.» Zum ersten, mehrdimensionalen Bild mit Blick auf den Pic Chaussy in den Waadtländer Alpen stellte Bloch kurzerhand fest: «Hier hält die Natur den Atem an.» Das Bild aus Öl, Kohle, Collagen, gesprayten Teilen und angetöntem Abendrot fasse alle Jahreszeiten zusammen, überlasse aber jedem einzelnen Betrachter seine eigene Interpretation. Die Kohlezeichnung einer Kerbelpflanze auf Acrylweiss nebenan entpuppte sich mit Blochs Augen nicht als «Abbild der Natur, sondern als Komposition der Natur». Ein Wunder von Bild, das dem Germanisten und Kunstexperten nach seiner Aussage schlicht am besten gefiel. Besonderes Gefallen fand er auch an Hasenböhlers «Herbstfarben», wo eine Herbstfarbe die andere suche, oder an den «Lilien für N.», einem Zeichen der Trauer in anderen Dimensionen. Und bei den Bleistiftzeichnungen des Künstlers zog Bloch gar einen Vergleich mit der unvergesslichen Basler Künstlerin Irène Zurkinden. Am Ende zeigte sich Professor Bloch von der Ausstellung, die Hasenbühler selbst komponiert habe, überwältigt: «Die Art wie er arbeitet, ist einfach verrückt, seine Vielseitigkeit unglaublich.»