Bedeutendes Doppeljubiläum

Anlässlich des Internationalen Museumstages findet im Heimatmuseum Schwarzbubenland Dornach die öffentliche Gedenkfeier 70 Jahre Heimatmuseum sowie jene zum 120. Geburtstag von Albin Fringeli statt.

<em>Albin Fringeli (1899-1993): </em>Das Heimatmuseum Schwarzbubenland feiert 70 Jahre Heimatmuseum sowie den 120. Geburtstag des Dichters. <em>Foto: ZVG</em>
<em>Albin Fringeli (1899-1993): </em>Das Heimatmuseum Schwarzbubenland feiert 70 Jahre Heimatmuseum sowie den 120. Geburtstag des Dichters. <em>Foto: ZVG</em>

Albin Fringeli (1899-1993), der in einer Bauernfamilie aufwuchs, besuchte in Solothurn das Lehrerseminar und studierte anschliessend in Basel und Paris. Danach lebte er in seinem Heimatort Bärschwil und arbeitete über vierzig Jahre als Bezirkslehrer in Nunningen. Er verfasste – zum Teil in Schwarzbubendeutsch – verschiedene Lyrikbände, Festspiele, Essays und heimatkundliche Werke. Ab 1923 gab er das Jahrbuch «Dr Schwarzbueb» heraus. Daneben bekleidete er öffentliche Ämter, etwa als Schulinspektor und Erziehungsrat. Fringeli war fest mit seiner Heimat verbunden und doch in gewisser Weise auch Weltbürger. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen wie den Johann-Peter-Hebel-Preis, den Kunstpreis des Kantons Solothurn und die Ehrendoktorwürde der Universität Basel. Leider geriet Fringeli als Schriftsteller in Vergessenheit. Welcher Lehrer bespricht im Deutschunterricht noch Gedichte von ihm? Zum Beispiel erreicht «Der Tod am Barschwang» die Wucht der Balladen von Schiller. Hier gäbe es manches zu entdecken.

Albin Fringeli und das Heimatmuseum

Das am 11. Juni 1949 in der alten Pfarrkirche St. Mauritius eröffnete regionale Heimatmuseum des Schwarzbubenlandes ist untrennbar mit dem Namen von Albin Fringeli verbunden. Neben Emil Wiggli und Dr. Otto Kaiser war insbesondere der Bezirkslehrer, Kalendermann und Dichter Fringeli als Promotor, Förderer und Unterstützer der Idee eines Schwarzbubenmuseums. Der Kanton Solothurn konnte 1940 das ehemalige Gotteshaus zum Preis von 5000 Franken erwerben und übergab es einer Stiftung, bei der Solothurn massgebliche Finanzierungshilfe und Unterstützung leistete. Seit rund zehn Jahren ist Dr. Hans Voegtli aus Dornach Präsident der Stiftung. Seit der Zunahme von Dorfmuseen ist das regionale Bewusstsein für die Bedeutung des Museums in Dornach verblasst. Die Unterstützung des Kantons beschränkt sich auf Subventionen im denkmalpflegerischen Unterhalt, wobei die Schwarzbubengemeinden sich ebenfalls am Unterhalt des Heimatmuseums beteiligen. Wo werden die Schwerpunkte gelegt? Hans Voegtli erklärt: «Schwerpunkte sind die Schlacht bei Dornach 1499, der in Dornach begrabene Naturforscher Moreau de Maupertuis und der Geologe Amanz Gressly.» Die Betreuung des Museums basiert auf ehrenamtlicher Arbeit. «Wir haben momentan zwei grosse Baustellen», sagt Voegtli, «die Sanierung des Daches, die in Vorbereitung ist, und die Innenausstattung, die sich praktisch seit 1949 nicht verändert hat.»

Aufbruch zu neuen Ufern

Tatsächlich ist die Ausstellung museologisch nicht mehr zeitgemäss. «Es fehlt insgesamt ein roter Faden», so Voegtli. Der Stiftungsrat hat nun das Büro Miozzari, Basel, eine Konzeptstudie erarbeiten lassen. Die 3-D-Visualisierung der Entwicklung des Schlosses Dorneck ist ein erster Schritt. Insbesondere soll die Darstellung um interaktive und audio-visuelle Elemente ergänzt werden. Das Fehlen einer Heizung und einer WC-Anlage stellt für die Attraktivität des Museums ein Handicap dar. Man muss beim neuen Konzept wohl auf gewisse Ausstellungsstücke verzichten. Wichtig ist, dass das Heimatmuseum wieder ins Bewusstsein des ganzen Schwarzbubenlandes und des Laufentals rückt. «Der Stiftungsrat ist von den Bezirken her paritätisch besetzt und der Mitbegründer Albin Fringeli ist ein wichtiges Verbindungsglied zum Thierstein.»