Abfall reduzieren und trennen lernen

Seit sieben Jahren bietet die KELSAG (Kehrichtbeseitigung Laufental-Schwarzbubenland AG) den Schulen der Region Umweltunterricht an. Um der Notwenigkeit dieses Angebotes etwas Schub zu verleihen, lud das Entsorgungsunternehmen Regierung und Presse nach Beinwil ein, einer Umweltlektion beizuwohnen.

Kinder spielen Abfall-Memory: Die Gäste Bildungsdirektor Remo Ankli, Josef Christ, Esther Grond (v.r.) und Marco Maurer (im Hintergrund) schauen interessiert zu. Fotos: Martin Staub

Kinder spielen Abfall-Memory: Die Gäste Bildungsdirektor Remo Ankli, Josef Christ, Esther Grond (v.r.) und Marco Maurer (im Hintergrund) schauen interessiert zu. Fotos: Martin Staub

Die «Abfall-Lehrerin»: Karin Neuschwander mit den Beinwiler Kindern.

Die «Abfall-Lehrerin»: Karin Neuschwander mit den Beinwiler Kindern.

Was schmeckt unserem Abfallsack und was darf er auf keinen Fall schlucken?», fragt Karin Neuschwander. Die 13 Kinder der 1. bis 3. Klasse der Primarschule Beinwil wissen Bescheid. «Dosen, Karton, Glas, Plastik und Batterien gehören nicht in den KELSAG-Abfallsack. Karin Neuschwander begegnet den Schülerinnen und Schülern von Klassenlehrerin Sybille Schöni bereits zum zweiten Mal. Deshalb nutzt die Fachlehrkraft für Abfallunterricht die Gunst der Stunde für eine Repetition, lässt die Kinder auf spielerische Art und Weise alle Arten von Abfällen richtig sortieren, um die kleinen Abfallexperten danach auch mit weiterführenden Lerninhalten zu versorgen. Die Reise des Abfallsacks beispielsweise vom eigenen Haus «im Beibel» per Kehrichtwagen nach Liesberg auf Bahnwagen zur Verbrennung nach Basel und als Schlacke wieder zurück in die Deponie der KELSAG in Liesberg. Die abenteuerliche Reise von Joghurtbecher, Milchtüte & Co lässt Karin Neuschwander zur besseren Einprägung auch als «Kehrichttransportzüglein» darstellen. Und begegnet dabei den Gästen, welche diese Lektion heute mitverfolgen. Esther Grond, Leiterin Verwaltung KELSAG, Josef Christ, Gemeindepräsident Büsserach und KELSAG Verwaltungsrat, sowie Marco Maurer, Projektleiter Marketing, Praktischer Umweltschutz Schweiz (Pusch). Und als prominenter Gast verfolgt Regierungsrat Remo Ankli den Abfallunterricht in seiner Heimat- und Wohngemeinde. «Ich konnte heute ausnahmsweise zu Fuss an meinen Einsatzort», erklärt der Solothurner Bildungsdirektor lachend.

Die KELSAG engagiert sich hinsichtlich Sensibilisierung und Aktivierung von Kindern und Jugendlichen im Bereich Entsorgung seit 2008. «In Zusammenarbeit mit der Stiftung Praktischer Umweltschutz Schweiz (Pusch), welche mit ihren Schulangeboten für die optimalen Rahmenbedingungen sorgt, organisierte und finanzierte die KELSAG im Schuljahr 2013/14 an insgesamt 51 Klassen mit über 900 Schülerinnen und Schülern Umweltunterricht. Rund 30000 Franken sind dafür jährlich budgetiert», erklärt Esther Grond. Zwei Fachlehrkräfte – Karin Neuschwander für die Unter- und Mittelstufe sowie eine weitere Person für die Oberstufe – sind derzeit für die KELSAG im Einsatz. «Den Abfallunterricht bieten wir Klassen im Einzugsgebiet der KELSAG gratis an», sagt Esther Grond, die sich auf Anfragen von Lehrkräften aller Schulstufen freut. «Lerninhalte und Methodik werden der jeweiligen Schulstufe angepasst», sagt Karin Neuschwander. «Im Umweltunterricht der Oberstufe wird beispielsweise der ‹Lebenslauf› einer Jeans thematisiert», ergänzt Marco Maurer.

Regierungsrat Ankli zeigt sich von der Abfall-Lektion begeistert. «Dieses Konzept von Pusch in Zusammenarbeit mit der KELSAG hat mich restlos überzeugt.»