Straftaten zurückgegangen

Seit der Verriegelung der Grenzen gibt es im Leimental kaum mehr Einbrüche. Die Kantonspolizei Solothurn hat den Posten in Mariastein für den Publikumsverkehr geschlossen.

<em>Grenze: </em>Im Tram können die Rodersdorfer noch über französisches Gebiet fahren. Foto: zvg
<em>Grenze: </em>Im Tram können die Rodersdorfer noch über französisches Gebiet fahren. Foto: zvg

Der Entscheid der Kantonspolizei Solothurn, den Posten in Mariastein für die Bevölkerung zu schliessen, sorgte im Leimental für Unmut. Die politischen Amtsträger bekamen dies zu spüren mit Anrufen von besorgten Einwohnern, die sich fragten, ob das Schwarzbubenland vernachlässigt werde. Solothurn hatte die vom Bund geforderten Hygienemassnahmen als Grund angegeben. Die Schwarzbuben hingegen befürchten, dass für den Polizeiposten Mariastein der Anfang vom Ende eingeläutet wurde. In der Ambassadorenstadt nachgefragt hält Polizeisprecher Andreas Mock fest: «Die vorübergehende Schliessung des Publikumsbereichs steht in Zusammenhang mit der aktuellen gesundheitlichen Situation. Überlegungen, diesen Posten zu schliessen, werden derzeit nicht angestellt.»

Nebst Mariastein seien weitere Schalterbereiche im Kanton betroffen. «Sie sind baulich nicht geeignet, um die neuen Bestimmungen zur Hygiene einzuhalten. Daher wurde dieser Bereich (Publikumsverkehr) vorübergehend geschlossen», erklärt Mock. «Über diesen Schritt wurden die Gemeindepräsidenten in den betroffenen Regionen informiert. Diese Massnahme dient dem Schutz der Bürger und dem Schutz der Polizisten.» Der Posten in Mariastein sei aber weiterhin von der Mannschaft besetzt und für die Bevölkerung telefonisch erreichbar. «Die Mitarbeitenden sind unverändert im Einsatz und auch unterwegs.»

Dies kann der Rodersdorfer Gemeinderat Roland Matthes gegenüber dem Wochenblatt nur bestätigen. Die Polizei sei sehr präsent in seiner Gemeinde, die derzeit fast abgeschnitten ist. Die Schliessung der Grenzen sei in Rodersdorf mit gemischten Gefühlen aufgenommen worden, sagt Matthes. Vor allem Radfahrer hätten sich geärgert, dass sie die Strasse über Leymen nach Flüh oder Biel-Benken nicht benutzen dürften. Die Erreichbarkeit sei nur noch über die Strasse von Metzerlen sichergestellt. Einzig im Tram könnten die Rodersdorfer noch immer über französisches Gebiet fahren. «Man darf einfach in Leymen nicht aussteigen», gibt Matthes zu bedenken.

Gemäss Polizeisprecher Andreas Mock hat die Kantonspolizei Solothurn ihre Präsenz auch im Schwarzbubenland in Zusammenhang mit der Corona-Krise nochmals erhöht. Obwohl die Anzahl Straftaten seit der Schliessung der Grenzen zurückgegangen ist: «Für die Polizei hat sich – nicht nur im Schwarzbubenland – die Situation wie folgt verändert: Der Verkehr hat abgenommen, ebenso wie viele Delikte. Zugenommen haben Kontrollen im Zusammenhang mit den vom Bund verfügten Massnahmen, insbesondere von Geschäften und zur Einhaltung der Abstandsregeln bzw. zur Vermeidung/Auflösung von Gruppen über fünf Personen», erläutert Mock und ergänzt: «Die Kriminalitätslage kann derzeit als eher ruhig beurteilt werden und befindet sich auf tiefem Niveau. Bei den Einbrüchen kann dies unter Umständen auch darauf zurückzuführen sein, dass derzeit viele Bürgerinnen und Bürger vermehrt zu Hause sind.»