Dabei sein ist das Grösste

Zwei Reiterinnen und ein Reiter durften am Sonntag vor Expertinnen einen Teil ihres Dressur-­Programmes zeigen. Im Juni präsentieren sie damit ihr sportliches Können anlässlich der Special Olympics World Games Berlin 2023.

Stolzer Gang: Andreas Imhof aus Wahlen während seines Parcours auf dem Wallach Wadino. Foto: Martin Staub
Stolzer Gang: Andreas Imhof aus Wahlen während seines Parcours auf dem Wallach Wadino. Foto: Martin Staub

«Ich freue mich riesig, bin aber auch mega nervös», sagt Lea Perren, bevor sie ihr Pferd besteigt. Die Pfeffingerin beschreibt so ihre Vorfreude auf die World Summer Games in Berlin, an denen sie im Juni mit zwei weiteren Reiterinnen und einem Reiter aus der Schweiz teilnehmen darf. Am Sonntag konnten Lea Perren, Corinne Amport und Andreas Imhof anlässlich eines Trainingstags des Reitvereins Laufen und Umgebung mit einer Dressur ihren aktuellen Trainingsstand beurteilen lassen. Gisela Imark, Coach von diesem Reitteam, führte ihre Schützlinge mit genauen, akustischen Vorgaben durch den Parcours. «Es ist toll, gerade im Dressurreiten, dass auch Menschen mit geistiger Beeinträchtigung den Sport nach praktisch identischen Vorgaben wie solche ohne Beeinträchtigung ausüben können», erklärt die ­schulische Heilpädagogin.

170 Nationen in 26 Sportarten

Als vielseitige Sportlerin hat die Laufnerin schon vor Jahren die Special Olympic World Games kennen gelernt und war auch schon zweimal im Frauenfussball als Coach dabei. Sie findet diese — bereits 1968 von einer Amerikanerin ins Leben gerufene — Ergänzung zu den viel ­bekannteren Paralympic-Games eine grossartige Sache. An den diesjährigen World Summer Games 2023, die vom 17. bis zum 25. Juni in Berlin stattfinden, nehmen rund 7000 Athletinnen und ­Athleten aus 170 Nationen in 26 Sportarten teil. Allein das Schweizer Team ­beteiligt sich mit 71 Aktiven und 36 ­Coaches in 14 Sportarten. Gisela Imark aus Laufen und Holger Tetzner coachen das vierköpfige Schweizer Reitteam.

Intensive Vorbereitung ist wichtig

Die beiden Coaches rekrutierten aus zwölf Bewerberinnen und Bewerbern aus der ganzen Schweiz die vier Teilnehmenden: die Ostschweizerin Manuela Sturzenegger, Corinne Amport (33) aus der Zentralschweiz, Lea Perren aus Pfeffingen (23) und Andreas Imhof (26) aus Wahlen. Seit rund anderthalb Jahren laufen die Vorbereitungen und Trainings schon. Als Laufentaler genoss Andreas Imhof natürlich das «Heimspiel» in der Reit­halle in Laufen besonders. «Ich war mit meiner Leistung zufrieden, sehe aber schon noch da und dort Verbesserungspotenzial», war sein Kommentar nach seiner Dressur. Ein- bis zweimal monatlich treffen sich Corinne, Lea und ­Andreas hier in Laufen zu einem gemeinsamen Training. «Lea und Andreas arbeiten mit Pferden und sitzen von daher schon jede Woche im Sattel und Corinne reitet in ihrer Freizeit», sagt Gisela Imark. Der Zwischentest vom vergangenen Sonntag sei auf jeden Fall eine wertvolle Standortbestimmung für die beiden Athletinnen und Andreas gewesen, bilanziert Gisela Imark nach den Parcours.

Berlin wird auf jeden Fall ein grosses Ereignis im Sommer. «Neue Begegnungen, Emotionen, Erlebnisse und Sport», bringt es Andreas auf den Punkt. Das Wichtigste aber, da sind sich alle einig, ist das Dabeisein.