Jeder ein kleiner Picasso

Mit Papier, Pinsel und Farben machten sich drei Mädchen und zwei Buben im Garten der alten Pfeifenfabrik auf die Pirsch, um sich für den Malkurs des Ferienpasses von einem Sujet oder einer Stimmung inspirieren zu lassen.

<em>Sichtung der Werke: </em>Ferienpass-Kinder mit Künstlerin Eva Allemann und künstlerischem Leiter Jörg Niederberger. Foto: Jürg Jeanloz
<em>Sichtung der Werke: </em>Ferienpass-Kinder mit Künstlerin Eva Allemann und künstlerischem Leiter Jörg Niederberger. Foto: Jürg Jeanloz

Auf Klappstühlen sitzen fünf Kinder, das Zeichnungsbrett auf den Knien, in einem mit Bäumen und Sträuchern reich gesegneten Garten, um ihre malerischen Ideen in fantasievolle Werke umzusetzen. «Sie sollen malen, wozu sie Lust haben und sollen ihre Gefühle und ihre Verbundenheit mit der Natur frei ausdrücken», sagt Jörg Niederberger, der künstlerische Leiter des Malateliers in Kleinlützel. An diesem herrlichen Montagmorgen erhalten die Kinder im Rahmen des Ferienpass Laufental-Thierstein die Möglichkeit, mit Farben und Pinsel vertraut zu werden und ihre Kreativität auszuleben. Er und die Künstlerin Eva Allemann begleiten die Kinder, muntern sie auf und geben kleine Tipps. Kopf, Herz und Hand, wie Johann Heinrich Pestalozzi vorgab, soll hier gelebt werden. Mit grellen Farben aber auch dezenten Farbtönen drücken die sechs- bis elfjährigen Kinder ihre Eindrücke in dieser Naturoase aus.

«Raum Zeit Stille» nennt Jörg Niederberger sein offener Ort der Kunst, wo Kurse und Lehrgänge in allen Bereichen der Malerei angeboten werden. Aus der ehemaligen Pfeifenfabrik Bru-Bu hat der erfahrene Fachmann und Künstler ein Begegnungsort gemacht, wo Maltage, Erholungspausen, Meditationen, Neuorientierung oder sogar Ferien in ruhiger Umgebung erlebt werden können. Kurse für Kinder, Erwachsene und Senioren sollen die Lust an Farben und Formen wecken. Einfache Zimmer und Mahlzeiten für mehrtägige Kurse runden das Angebot ab.

Die Znünipause mit Tee, Brötchen und Früchten ist vorüber, die Kinder vollenden ihre Werke. Jörg Niederberger legt 27 Zeichnungen auf den Boden und fordert die Kinder auf, die Zeichnungen nach ihrer Art und Farbgebung zu ordnen. Siehe da, wie ein roter Faden ziehen sich die Zeichnungsmerkmale durch die Werke. Die Kinder sind ihren Vorlieben und Techniken treu geblieben. Leanders Bäume sind alle im selben Grün gehalten, Magdalena versieht ihre Bilder immer mit einer Sonne und dem Himmel und Jim, ein angehender Schwinger, spritzt dank grossem Temperament immer noch etwas Farbe auf seine Gemälde. Glücklich packen die Kinder ihre Zeichnungen ein und verlassen, reich an Eindrücken, diese Oase der stillen Kunst.