Trockenmauer für eine intakte Natur

In Büren, im Gebiet «Ob den Reben», sind derzeit 15 Zivildienstleistende daran, eine zerfallene über 100-jährige Trockenmauer wieder aufzubauen.

Krampfen und Lachen: Felix Riegger, Verena Brändle, Gabi Widmer und die Zivildienstleistenden am Werk.Foto: Martin Staub
Krampfen und Lachen: Felix Riegger, Verena Brändle, Gabi Widmer und die Zivildienstleistenden am Werk.Foto: Martin Staub

Steine werden herangeschleppt, mit Meissel und Hammer in die richtige Passform gestutzt und millimetergenau in die bereits aufgebauten Schichten eingepasst. «Bei einer Trockenmauer muss alles haargenau passen», erklärt Felix Riegger. Der Bauleiter dieses Projekts zeigt anhand der bereits fortgeschrittenen Arbeit, worauf es ankommt, wenn weder Sand noch Zement, noch irgend ein anderes Bindemittel verwendet wird. «Diese Mauer ist voll durchlässig und hält keinen Tropfen Wasser auf», schildert Riegger, «eine wichtige Voraussetzung für die dahinterliegende Trockenwiese.»

Die Zivildienstleistenden sind eifrig daran, das vorhandene Steindepot zu verarbeiten. Vorwiegend Idealisten, welche sich entschlossen, anstelle des Militärdienstes 13 Monate aktiv auf das Schwerpunktprogramm Natur- und Landschaftspflege zu setzen. Drei Wochen davon gehören nun der Trockenmauer von Büren.

«Eine Trockenmauer bietet Lebensraum für Eidechsen, Schlangen und viele weitere Kleintiere, ermöglicht optimale Bedingungen für die Flora der dahinterliegenden Trockenwiese und wertet zudem das Landschaftsbild auf», argumentiert Gabi Widmer Haberthür vom Natur- und Vogelschutzverein Büren / Dorneckberg, welcher das Projekt in zweijähriger Vorbereitungszeit initiiert hat. Eine erste Trockenmauer – nur wenige hundert Meter weiter westlich – habe der Verein bereits vor einigen Jahren realisiert, ergänzt Verena Brändle. Die beiden Co-Präsidentinnen dieses aktiven Natur- und Vogelschutzvereins freuen sich, dass dank gemeinnützigen Stiftungen, der öffentlichen Hand und zahlreichen Spendern die nötigen rund 80000 Franken aufgebracht werden konnten.

Die Vorfreude auf den Abschluss der Arbeiten ist gross. Bei Projektleiter Felix Riegger, bei Gabi Widmer und Verena Brändle vom Auftrag gebenden Verein, vor allem aber auch bei den Zivildienstleistenden, die voraussichtlich am 17. Oktober mit Ehrfurcht den letzten Stein setzen werden.