«Stolz grüsst der Richtbaum nun ins Land»

Das Fest zur Aufrichte des neuen Primarschulhauses im Campus Mur folgte traditionellen Bräuchen: dreimal mit dem Baum ums Haus, drei Hammerschläge zu dessen Fixierung und drei Reden. Klar, fehlte auch der Aufrichteschmaus nicht, begleitet von unterhaltsamen Klängen der Kreiselbachmusikanten.

<em>Nach drei Hammerschlägen muss der Baum stehen: </em>Die Schulleiter Markus Mayer (KTW) und Felix Schenker (Schulen Breitenbach) schafften das wie gestandene Zimmerleute. Foto: Roland Bürki
<em>Nach drei Hammerschlägen muss der Baum stehen: </em>Die Schulleiter Markus Mayer (KTW) und Felix Schenker (Schulen Breitenbach) schafften das wie gestandene Zimmerleute. Foto: Roland Bürki

Freude herrscht auch heute bei der Aufrichte-Feier des neuen Schulhauses», erinnerte vor einer Woche ein Gemeinderat in bester Festlaune, nämlich Willi Spaar, an frühere Zeiten. An das erste Aufrichte-Fest vor 68 Jahren für das Schulhaus Mur, dessen Fertigstellung sich damals wegen Lieferengpässen in die Länge gezogen habe. Das sei heute mit Michael Takayama von S + B Baumanagement AG, dem «Chef dieser Baustelle», anders: «Alles läuft einwandfrei über seinen unendlich grossen Schreibtisch.» Die zahlreichen wackeren Handwerksleute, die Planer von S + B, die Exponenten der beiden Schulen und der Einwohnergemeinde spendeten Spaar im Erdgeschoss des Schulhausneubaus einen langen Applaus für seine gereimten und ungereimten Worte. So sie denn eine Ablage für Weinglas oder Bierchen finden konnten. Finden konnten aber den passenden Ton dazu die Kreiselbachmusikanten unter der Leitung von Markus Semling mit ihrem beschwingten «Egerländer Fuhrmannsmarsch».

Alte Bräuche und spassige Spielchen

«Trotz modernster Bautechnik haben alte Bräuche am Richtfest immer noch ihren Platz», verkündete Architekt Davide Buzzi, Geschäftsleiter S + B, um gleich anzufügen, dass an diesem schon recht dunklen Abend der Baukran anstelle der Zimmerleute das geschmückte Aufrichte-Tännli dreimal um den Neubau herumtrage. Dies, um wie früher den Bau vor Wasser, Blitz und Hagel zu schützen. Klar zu hören waren die traditionellen drei Hammerschläge, als die beiden Schulleiter das Bäumchen schliesslich auf dem Dach festmachten und Buzzi dazu klassische Richtfest-Verse von sich gab: «Die Feierstunde hat geschlagen, es ruhe die geübte Hand. Nach harten arbeitsreichen Tagen grüsst stolz der Richtbaum nun ins Land.» Und sein an der Betonwand zersplitterndes Weinglas bedeute nichts anderes, als dass der Weiterbau glücklich bis zum Ende verlaufe. Während von Schülern gezeichnete farbige Dankesbriefe an alle am Bau Beteiligten die Runde machten, widmete «Tätschmeister» Willi Spaar der Spezialkommission Schulhausneubau ein Sonderkränzchen: «Sie gaben und geben seit drei Jahren wirklich alles.» In seiner Ansprache wandte sich Gemeindepräsident Dieter Künzli mit allerherzlichstem Dank an jeden Einzelnen vom Bau, von den beiden Schulen, von der Anwohnerschaft bis hin zur Bauherrenbegleitung: «Sie dürfen später einmal stolz zurückdenken, am Bau dieses Schulhauses in irgend einer Art mitgeholfen zu haben.» Dieses sei ein Symbol dafür, dass Breitenbach an seine Kinder und ihre Zukunft glaube. «Ich wünsche mir, dass in diesem Haus jedes Kind entsprechend seinen Fähigkeiten und Stärken gefördert und nie schikaniert werde», schloss Künzli. Andere Fähigkeiten hatten dann nach einem feinen Aufrichte-Schmaus ein Bauherren- gegen ein Handwerkerteam mit Dame beim Mauern und Schreinern zu beweisen, was die Kreiselbachmusikanten zum abschliessenden «Colonel Bogey-Marsch» oder «Fröllein, hänn si my Bauhelm gsee?» anregte.

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