Noch ist der Winter nicht gebannt

Die ungestüme Fasnacht ist vorbei, jetzt fiebern wir dem Frühling entgegen. Mit einem Fackelumzug und einem tollen Fasnachtsfeuer haben Begeisterte wenigstens den Versuch gewagt, den kalten Winter zu vertreiben.

Funkenregen: Holzstoss speit Feuer und Flamme. Fotos: Jürg Jeanloz

Funkenregen: Holzstoss speit Feuer und Flamme. Fotos: Jürg Jeanloz

Ein Gaudi für die Kinder: Fackelumzug in Bärschwil.

Ein Gaudi für die Kinder: Fackelumzug in Bärschwil.

Ruhig und verschlafen präsentiert sich Bärschwil am Samstagabend. Allmählich kommt vor dem Gemeindehaus Leben ins Dorf. Eltern mit Kindern tauchen aus der Dunkelheit auf und grüssen freundlich. Feuerwehrkommandant Roy Laffer verteilt Fackeln, die er mit einem Griff und einem runden Feuerschutz versieht. Beim siebten Glockenschlag ist Aufbruch; 30 Fackelträgerinnen und -träger marschieren Richtung Burghollen. Gespenstig bewegt sich der Umzug durch die kalte Nacht, der Mond begleitet das kleine Trüppchen auf dem Weg zum Festplatz.

Oben angelangt, werden die abgebrannten Fackeln unter den Holzhaufen geschoben. Reisig und Kleinholz beginnen zu brennen, starker Rauch entwickelt sich. Die Flammen züngeln nach oben und die ersten aufgeschichteten Balken fangen Feuer. Rund um das Feuer stehen Kinder und Erwachsene, geniessen das Spektakel und die Wärme. Ein heftiger Luftzug speit tausende kleine Fünkchen in die dunkle Nacht und sorgt für ein grandioses Spektakel, das einen herrlichen Frühling erwarten lässt.

Gleich nebenan ist eine Abschussrampe, die für das traditionelle Schiblischiessen bereitsteht. Lange Haselruten liegen daneben, auf welche die runden Holztellerchen gesteckt werden. Kinder und Junggebliebene halten ihre Tellerchen in ein kleines Feuer, um sie richtig glühend zu machen. Sobald das Schibli zu brennen beginnt, geht der Schütze zum Schiblibock, wo es mit der Rute über die Abschussrampe gezogen wird, sich vom Stecken löst und einen Feuerschweif hinter sich ziehend in die dunkle Nacht hinaussegelt. Langgezogene «Ah» ertönen, wenn das Schibli über 50 Meter in die Tiefe sauste und Gelächter verbreitet sich, wenn es kurz nach der Rampe abstürzt. Wer es mit der Tradition hält, schickt dem Schibli noch einen träfen Spruch nach.

Dr Wilhelm Tell het e tolli Lanze,

är strichlet drmit em Gessler si Ranze.

Bis zu später Nachtstunde sitzen die Enthusiasten ums Feuer, geniessen Schnitzelbrote, Würste und Kaffee Luz, die die Jugendlichen des Jahrgangs 1999 für sie zubereitet haben.

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