Pfarrer und Ammann im Streit

Anfang Januar führt die Theatergruppe Nunningen ein Lustspiel auf. Turbulenzen und Streitigkeiten sorgen für viel Verwirrung, vor allem für viel und gute Unterhaltung.

Aussöhnung: Streiten sich Pfarrer und Gemeindepräsident einmal nicht, so trifft man sich gerne zum gemeinsamen Mahl. Foto: Thomas Immoos
Aussöhnung: Streiten sich Pfarrer und Gemeindepräsident einmal nicht, so trifft man sich gerne zum gemeinsamen Mahl. Foto: Thomas Immoos

Viel Spass und Vergnügen verspricht das Dorftheater Nunningen mit dem Stück «Wunder, Stoff & Zunder». Die Kulisse zeigt einen Dorfplatz mit zwei Häusern. Zwei Nachbarn liegen im Streit miteinander; allerdings handelt es sich nicht um gewöhnliche Nachbarn, sondern um den Gemeindepräsidenten Hans Dampf und den Dorfpfarrer Josef Keusch. Streitpunkt ist die renovationsbedürftige Kapelle, für die der Seelsorger Geld sucht; der Ammann möchte aber an deren Stelle stattdessen lieber eine Wohnüberbauung realisieren. Lautstark streiten die beiden, wie Don Camillo und Peppone. Die Pfarrköchin Maria hat alle Mühe, immer wieder vermittelnd einzugreifen.

Seit 1990 probt eine eingeschworene Gruppe in Nunningen regelmässig Lustspiele ein. Seither gehören sie zum festen Programm, das von vielen Besuchern regelmässig geschätzt wird.

Um ein gutes Stück zu finden, liest Roland Häner, der im aktuellen Stück von Bernd Gumbold (auf Dialekt übersetzt von Hanspeter von Burg), jeweils gegen hundert Ein- und Zweiakter. «Ich muss dabei darauf achten, dass nicht zu viele Personen vorkommen.» Denn die Theatergruppe besteht nur aus einigen wenigen Leuten. «Wir würden uns natürlich freuen, wenn auch junge Theaterbegeisterte zu uns stossen würden», sagt Werner Bracher, der die Regie übernimmt.

Turnen und Proben

Ist ein Stück mal ausgewählt, erhalten die Akteurinnen und Akteure den Text zum Einstudieren. Jeweils ab Oktober finden Proben statt. Diese finden auf der Bühne der Hofackerhalle statt, während vor dem Vorhang Sportlerinnen und Sportler ihrem Freizeitvergnügen nachgehen. Bei einer der letzten Proben sitzt die Souffleuse Jacqueline Wohlgemuth in der Nähe der Schauspieler. Aufmerksam verfolgt der Regisseur die Darbietungen seines Ensembles. Ruhig und leise gibt er Anweisungen: «Ihr sprecht zu schnell», wendet er etwa ein. Das ist im Eifer des Gefechts ja auch verständlich, gehen doch die Laiendarsteller vollkommen in ihrer Rolle auf. Oder Bracher ermuntert, lauter zu sprechen.

Für zusätzlichen Trubel sorgen der Schwarm des Gemeindeammanns, die spendable Frau von Grünenberg, die Witwe Gerda, der als Bettelmönch verkleidete Freund Tinas, der Tochter des Gemeindepräsidenten sowie der Gemeindearbeiter. Dieser hat, wenn der Streit wieder einmal eskaliert, immer wieder dafür zu sorgen, dass der Zaun zwischen den beiden Grundstücken wieder hochgezogen wird. Und wenn sich Pfarrer und Ammann wieder einmal für kurze Zeit freundschaftlich duzen, den Zaun wieder abzubauen — ein ewiges Hin und Her. Das Ensemble garantiert für gute Unterhaltung.

Vor den drei Aufführungen im Januar lädt der Turnverein Nunningen zum grossen Silvesterball in die Hofackerhalle.

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