ADHS, Klimawandel und Zebrafisch

Die Maturaarbeit gibt die Möglichkeit, sich intensiv mit einem selbst gewählten Thema auseinander-zusetzen. 50 unterschiedlichste Arbeiten wurden letzte Woche im Gymnasium in Laufen präsentiert.

<em>Bewegungsmeditation: </em>Tiziana Pirelli hat eine Broschüre mit acht praktischen Übungen aus dem Experiment zur Konzentra- tionsförderung erstellt.<em/>

<em>Bewegungsmeditation: </em>Tiziana Pirelli hat eine Broschüre mit acht praktischen Übungen aus dem Experiment zur Konzentra- tionsförderung erstellt.<em/>

<em>Verbesserung des öV: </em>Nicola Steiner evaluiert in einer Umfrage, ob eine Haltestelle der Regionallinie der SBB in Liesberg erwünscht ist.<em>Fotos: Gaby Walther</em>

<em>Verbesserung des öV: </em>Nicola Steiner evaluiert in einer Umfrage, ob eine Haltestelle der Regionallinie der SBB in Liesberg erwünscht ist.<em>Fotos: Gaby Walther</em>

<em>Arbeit am eigenen Körper: </em>Clara Wick zeigt auf, wie ein 12-wöchiges Kraft- und Ausdauertraining die Körperkomposition beeinflusst.<em/>

<em>Arbeit am eigenen Körper: </em>Clara Wick zeigt auf, wie ein 12-wöchiges Kraft- und Ausdauertraining die Körperkomposition beeinflusst.<em/>

Die Themenvielfalt der Maturaarbeiten, welche die Schülerinnen und Schüler der 4. MAR-Klassen des Gymnasiums in Laufen im Verlauf des Kalenderjahres erarbeitet hatten, war erstaunlich. Gewählt wurde unter anderem aus den Bereichen Kunst, Literatur, Sport, Rechtswissenschaft, Ökologie, Biologie, Architektur, Gesundheit, Chemie, Politik, Erziehungswissenschaft und Informatik. Wer neugierig wurde, welche Erkenntnisse die Arbeiten wie «Klimawandel – das Ende des schweizerischen Skitourismus?», «ADHS – Krankheit oder Erfindung der Gesellschaft?» oder «Eine Reise in die Welt des Down-Syndroms» hervorbrachten oder was sich hinter dem Titel «Aquatische Okotoxikologie: Die Wirkung von Flumethason auf die Embryonalentwicklung von Zebrafischen» verbarg, hatte letzte Woche Gelegenheit, einen Einblick in diese Themen zu erlangen. In öffentlichen Vorträgen präsentierten die Schülerinnen und Schüler während jeweils 19 Minuten ihre Maturaarbeiten. Dabei zeigte sich, dass nebst der intensiven Auseinandersetzung mit einem selbst gewählten Thema auch gelernt wurde, wie eine Arbeit erstellt und gegliedert werden muss, welche Methodik angewendet werden kann und wie eine solche Arbeit einer Öffentlichkeit präsentiert wird. Stellvertretend für die 50 Arbeiten werden drei zufällig gewählte Arbeiten hier vorgestellt. Auffallend war das selbstsi- chere Auftreten der Referentinnen bzw. des Referenten. In hervorragendem Deutsch und frei gesprochen wurden die Präsentationen vorgetragen. Gekonnt beantworteten die drei die Fragen der betreuenden Lehrpersonen und reflektierten darüber, was schwierig war und was sie bei einer nochmaligen Bearbeitung des Themas ändern würden.

Clara Wick hatte in einem Selbstversuch getestet, wie ein 12-wöchiges Kraft-/Ausdauertraining die Körperkomposition beeinflusst. In den ersten sechs Wochen betrieb sie keinen Sport und ernährte sich normal. In der zweiten, sechswöchigen Phase absolvierte sie fünfmal in der Woche ein Ausdauertraining und in der dritten Phase intensivierte sie das Training und setzte in der Ernährung auf «Clean Eating». Ihr Fazit: Innerhalb von nur 12 Wochen konnte sie eine signifikante Veränderung von Fett und Muskeln messen.

Tiziana Pirelli setzte in ihrer Arbeit den Fokus auf die Bewegungsmedita- tion und führte zur Evaluation ein Experiment mit Schülerinnen und Schülern in der Schule durch. Ihre Erkenntnis: Mit zwanzig Minuten Bewegungsmeditation können Konzentration, Geduld, Selbstvertrauen, Hormonhaushalt und Gesundheit verbessert werden. Ihre erstellte Broschüre, welche sie in der Schule auflegt, zeigt auf, mit welchen Übungen diese Ziele erreicht werden können.

Nicola Steiner ging der Frage nach, ob eine verbesserte Anbindung an den öffentlichen Verkehr durch eine Haltestelle der Regionallinie der SBB in der Gemeinde Liesberg erwünscht sei. Dazu befragte er 224 in Liesberg wohnende Personen. Der Grossteil der Befragten wünscht sich eine Verbesserung des öV. Mit der Haltestelle würde das Angebot zwar nicht verbessert, jedoch Reisezeit eingespart. Ein Rundbus könnte die drei Teile des Dorfes miteinander verbinden. Schön wäre es, meinte der betreuende Lehrer Paul Borer, wenn die Gemeinde die Chance nutzen würde, eine solche Vorarbeit aufzunehmen, um zum Beispiel die doch gute Idee des Rundbusses weiterzuverfolgen.

Die Maturaarbeiten werden als 13. Note der Maturitätsprüfung verrechnet.