Riederwald hat seine Brücke wieder

Nach sieben Monaten Bauzeit wurde die neue Riederwaldbrücke eingeweiht. Das elegante Bauwerk passt ausgezeichnet in die Birslandschaft, ist 32 Meter lang und einspurig befahrbar mit einer Traglast von 40 t.

Eröffnungsband wird durchgeschnitten: Gemeinderätin Bernadetta Christ-Albrecht und Bauingenieur Alain Chevrolet. Fotos: Jürg jeanloz

Eröffnungsband wird durchgeschnitten: Gemeinderätin Bernadetta Christ-Albrecht und Bauingenieur Alain Chevrolet. Fotos: Jürg jeanloz

Elegant und zweckmässig: Neue Riederwaldbrücke.

Elegant und zweckmässig: Neue Riederwaldbrücke.

«Eine Brücke bringt die Menschen zusammen und ist ein Bauwerk für die Zukunft», so der federführende Gemeinderat Markus Wackernagel aus Liesberg an der Einweihungsfeier. 90 Jahre habe die alte Riederwaldbrücke gehalten, Korrosionsschäden und bröckelnder Beton hätten ihr in all den Jahren arg zugesetzt. Anlässlich des Hochwassers von 2007 wurde festgestellt, dass durch die mächtigen, beidseitigen Brückenpfeiler das Wasser gestaut wurde. Im Zuge der Verbreiterung der Birs musste eine neue Brücke mit grösserem Wasserdurchlass gebaut werden.

Bauingenieur Alain Chevrolet ergänzte, dass die dreissig Tonnen schwere Brücke auf vier Pfählen liegt, die in einer Tiefe von 14 Metern versenkt wurden. Während der Katastrophe von 2007 sei die Wassermenge von umgerechnet 31000 Kisten Bier pro Sekunde durch die Brücke geflossen! Die Wasserschäden im Industriegebiet von Liesberg seien immens gewesen, weshalb die Kantone Jura und Basel-Landschaft ein Hochwasserschutzkonzept erarbeitet hatten. Mit der Birskorrektur sei der Flusslauf ökologisch aufgewertet worden, indem seltene Tiere und Pflanzen wieder heimisch werden.

Mit würdevollen Schritten überquerte Abbé Justin die neue Brücke und segnete sie allseits. Doppelt genäht hält besser, dachten sich die Organisatoren und liessen gleich noch einen Geissbock über die Brücke springen, um den Begehrlichkeiten des Teufels Rechnung zu tragen. Das rote Band war gespannt, Gemeinderätin Bernadetta Christ-Albrecht und Alain Chevrolet, Bauingenieur ATB SA Laufen, griffen zur Schere und schnitten unter dem Applaus der 200 Gäste dasselbe durch. So soll das Bauwerk wieder 100 Jahre den Riederwald mit dem Rest des Dorfs verbinden.

Zur Melodie «Sur le pont…» machten die Schulkinder ein köstliches Tänzchen, worauf der Jodlerklub Jurarösli Riederwald die «Schwälbeli» besang, die hoch oben in den Lüften kreisten und sich über das prächtige Wetter freuten. Zur Feier des Tages liess der Musikverein Brass Band Liesberg das Stück «Schützenliesel» steigen, eine glänzende Gelegenheit, ans kalte Buffet zu treten, das die drei Bauernfamilien im Riederwald liebevoll zusammengestellt und gesponsert hatten.