Eine neue Brücke als Lehrstück

Drei Forstwarte in Ausbildung ersetzten unter Anleitung ihres Baukurs-Instruktors eine abbruchreife Eisenbetonbrücke durch einen massiven Holzübergang. Dabei assistierte auch der Projektverfasser Mathias Roth, der zurzeit eine Ausbildung als Förster absolviert.

Kraftakt geschafft: Die beiden je eine Tonne schweren Tannen liegen als Brückenträger auf den Distanzhaltern der Wider- lager auf. Die Forstwarte in Ausbildung (v.l.) Janis, Nicola und Matthias, Kursinstruktor Stephan Erbsmehl und der Planer und angehende Förster Mathias Roth. Fotos: Roland Bürki

Kraftakt geschafft: Die beiden je eine Tonne schweren Tannen liegen als Brückenträger auf den Distanzhaltern der Wider- lager auf. Die Forstwarte in Ausbildung (v.l.) Janis, Nicola und Matthias, Kursinstruktor Stephan Erbsmehl und der Planer und angehende Förster Mathias Roth. Fotos: Roland Bürki

An ihr haben alle gelernt: Die Forstwarte in Ausbildung, der Kurs-Instruktor und der Projektverfasser.

An ihr haben alle gelernt: Die Forstwarte in Ausbildung, der Kurs-Instruktor und der Projektverfasser.

Beim Abbruch der alten Brücke über den Ibach, der hier die Grenze zwischen Brislach (BL) und Himmelried (SO) bildet, hat sich ihr desolater Zustand eindrücklich bestätigt», erklärt der gelernte Forstwart Mathias Roth, der sich ganz dem fast zweijährigen Studium an der Försterschule Lyss widmet und momentan ein achtwöchiges Praktikum bei der Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Dorneckberg Süd unter Revierförster Christoph Gubler absolviert. Die Eisenträger der mit Beton, Mergel und Holz belegten Brücke seien teilweise durchgerostet gewesen, so Roth. Er hat im Zuge seines Studiums die spontane Idee für einen möglichen Brückenersatz aus Holz in ein «Projekt Ibach» umgewandelt und die Zustimmung der Industriellen Werke Basel (IWB) zu seinen Projektplänen erhalten. Die IWB als Nachfolger der einst 1864 gegründeten «Gesellschaft für Wasserversorgung der Stadt Basel» sind immer noch im Besitz ihrer heute nicht mehr benötigten Quellen, Leitungen und Einrichtungen im Kaltbrunnen- und Pelzmühletal, darunter auch die besagten Brücken und Stege. Einen Tag nach Aufnahme der Abbrucharbeiten liegen an diesem Mittwochnachmittag bereits zwei mächtige Weisstannenstämme mit einem Durchmesser von 40 Zentimetern auf den Edelstahldistanzhaltern der beiden von Roth vorgängig betonierten Widerlager auf. «Es war ein Kraftakt», erklären Roth und Baukurs-Instruktor Stephan Erbsmehl, «mithilfe einer eigens montierten Seilbahn haben wir die beiden je eine Tonne schweren Stämme an die richtige Stelle hieven können.» Erbsmehl, welcher bei der FBG Dorneckberg Nord arbeitet und seinen ersten Baukurs für angehende Forstwarte leitet, zeigt den Lehrligen Janis (Forstrevier Schauenburg), Nicola (FBG Dorneckberg Süd) und Matthias (FBG Dorneckberg Nord), wie und mit welchen Werkzeugen es an der Brücke weitergeht. So sollen mit der Motorsäge ausgesägte Aussparungen an den Stämmen Platz für die mit Akku-Bohrschraubern zu montierenden beiden Geländer bieten, bevor die dicken Bodenbretter, ebenfalls aus Eiche, auf einem vor Nässe schützenden Kupferblech festgeschraubt werden. «Eine spannende Abwechslung» nennen die drei jungen Berufsleute ihren der Allgemeinheit dienenden Einsatz im kühlen Kaltbrunnental. «Im Baukurs lernen sie auch andere Werkzeuge und Maschinen als im Forstalltag einzusetzen und mit Holz aus dem eigenen Forst auch zu bauen», ergänzt Instruktor Erbsmehl. Zwei Tage später am Freitagnachmittag schiebt sich bereits eine neue Brücke im Glanz ihres hellen Eichenholzes über den Ibach. Da und dort erhält sie noch einen letzten Schliff. «Es lief alles nach Plan», ist Projektverfasser Mathias Roth rundum zufrieden. «Dürfen wir schon über die neue Brücke gehen?», fragen da etwas zaghaft zwei Frauen im Wanderlook und weihen damit gleich das schöne Bauwerk aus Holz ein.

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