Ein Weiher im Andenken an Alena

Pro Natura Baselland hielt am letzten Montag ihre Jahresversammlung in Grellingen ab. Zuvor wurde der neue Natur- weiher eingeweiht.

Einweihung des Weihers Chastelmatte: Der Jugendnaturschutz Laufental und Pro Natura Baselland werden den Weiher pflegen. Foto: Gaby Walther
Einweihung des Weihers Chastelmatte: Der Jugendnaturschutz Laufental und Pro Natura Baselland werden den Weiher pflegen. Foto: Gaby Walther

Die ersten Bewohner sind bereits eingezogen. Im Weiher Chastelmatte an der Bahnlinie in Grellingen tummeln sich zahlreiche Quallquappen des Grasfrosches und hin und wieder ist ein Bergmolch zu entdecken. Mit etwas Glück werden auch der Glögglifrosch (Geburtshelferkröte) und die Ringelnatter den Ort als neue Heimat bevölkern. Der Weiher wurde im letzten Herbst im Andenken an Alena Hübscher angelegt und nun eingeweiht. Im letzten Jahr verunglückte die 21-jährige Jugendnaturschutzleiterin tödlich. Gepflegt wird der Weiher zukünftig vom Jugendnaturschutz Laufental und von Pro Natura Baselland. Gemeinderätin Marlise Feller freut sich, dass der Ort in Grellingen ausgewählt wurde. Der Naturweiher sei vom Zug aus zu sehen und erfreue auch Wanderer. Bewusst wurden aber keine Bänke oder Feuerstellen aufgestellt, denn der Ort soll Heimat von Amphibien und weiteren Tierarten werden. Der im Moment 70 Zentimeter tiefe Teich, der nur von Regenwasser gespeist wird, soll ganz nach dem Sinn von Alena Freude an der Natur machen und nachhaltig sein, so Urs Chrétien, Geschäftsführer Pro Natura Baselland.

Doch nicht nur in Grellingen, auch andernorts, zum Beispiel in Blauen oder Röschenz, werden Weiher zur Förderung von Amphibien angelegt, gepflegt oder renaturalisiert, erzählte Mirjam Würth, Präsidentin Pro Natura Baselland, an der anschliessenden Jahresversammlung.

Andere Arbeitsgruppen setzen sich für die Förderung seltener Tagfalter, für ökologische Aufwertung von Böschungen oder den Biber ein. Bereits wurden Spuren vom Biber in Zwingen entdeckt und dank der im Februar realisierten Biberrampe in Laufen kann sich das Nagetier theoretisch nun weiter Richtung Lützel bewegen. Das Projekt «Hopp Hase» wurde am 23. Oktober 2016 erfolgreich abgeschlossen. Durch dünner angesätes Getreide – um Platz zwischen den Getreidebahnen zur Aufzucht der Jungen zu schaffen – konnte die Hasenpopulation in den letzten zehn Jahren um das Fünffache vergrössert werden.

Eine erfreuliche Sache seien die beiden Jugendnaturschutzgruppen des Kantons, so Würth. Die Jugendnaturschutzgruppe Laufental, die sich an diesem Abend kurz vorstellte, bietet jeden zweiten Samstag Kindern zwischen 8 und 14 Jahren Ausflüge, Erlebnisse und Wissenswertes in der Natur, Spiel und Spass an. Sie organisiert Lager und beteiligt sich an Arbeitseinsätzen in der Natur. Der Status der Leiterinnen und Leiter der Jugendnaturschutzgruppen wurden von der Versammlung von der freiwilligen zur ehrenamtlichen Arbeit geändert, um das Engagement der jungen Leute stärker zu gewichten.

Mirjam Würth hob ganz allgemein das grosse, freiwillige Engagement der Vereinsmitglieder hervor. Ausser der Geschäftsführung, die mit 120 Stellenprozent belegt sei, beruhe der Rest des Einsatzes für Pro Natura Baselland auf freiwilliger und ehrenamtlicher Arbeit. Ein wichtiger Punkt sei die Mitgliederwerbung, denn mit den zurzeit rund 6000 Mitgliedern sei der Verein eine starke Stimme im Kanton und könne auf das Anliegen zum Schutz der Natur aufmerksam machen.

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