Liebe sprengt alle Fesseln

Frédéric Chopin, Ludwig van Beethoven undMichail Glinka waren alle verliebt, als sie dieKompositionen geschrieben hatten, die das Neue Orchester Basel in derKatharinenkirche Laufen zum Besten gab.

Figaros Hochzeit: Neues Orchester Basel mit Dirigent Christian Knüsel. Fotos: Jürg Jeanloz

Figaros Hochzeit: Neues Orchester Basel mit Dirigent Christian Knüsel. Fotos: Jürg Jeanloz

Star des Abends: Die Pianistin Beatrice Berrut.

Star des Abends: Die Pianistin Beatrice Berrut.

Es war einfach ein Genuss, der Pianistin Beatrice Berrut zuzuhören, wie sie das Klavierkonzert Nr. 2 von Frédéric Chopin interpretierte. Bald schlug sie liebliche Töne an, bald griff sie wieder kräftiger in die Tasten, die Emotionen von Chopin kamen in der Katharinenkirche prächtig zum Ausdruck. Musikwissenschafter Arnold Schering bezeichnete den lyrischen Satz Larghetto als den inbrünstigsten Liebeserguss in der Musikliteratur. Im Allegro vivace leitete die blonde Walliserin zum Höhepunkt über. Ihre Finger flogen über die Tasten und erzeugten einen Melodienreigen, der unverkennbar die Handschrift des polnisch-französischen Komponisten trug. Leidenschaft und innige Liebe taten sich auf und begeisterten die Gäste. Mit grossem Beifall bedankten sie sich bei der renommierten Pianistin, die bereits an internationalen Konzerten mitgewirkt hatte. Die sympathische Künstlerin setzte sich nach den Ovationen an den Flügel und spielte das Kirchenlied «Ich ruf zu dir» von Johann Sebastian Bach. Die feierliche Kantate offenbarte nochmals die Passion und Perfektion der jungen Pianistin, die den ganzen Abend ohne Noten auskam.

Das Neue Orchester Basel unter der souveränen Leitung von Christian Knüsel harmonierte ausgezeichnet mit der Pianistin und beeindruckte mit herrlichen Passagen weiterer Kompositionen. Ein lüpfiger Walzer des Russen Michail Glinka wurde von den Streich- und Blasmusikern gefühlvoll wiedergegeben und bestätigte, wie inspirierend die Liebe sein kann. Um bei den verliebten Tonschöpfern zu bleiben, wählte Knüsel mit seinem Ensemble die vierte Sinfonie von Ludwig van Beethoven aus. Ein Schlüsselwerk des grossen Meisters, das die mehrheitlich jüngeren Musikerinnen und Musiker mit grossem Einsatz und Empfinden wiedergaben. Das Allegro kam mit grosser Fülle daher und die Beethov’schen Klänge breiteten sich kraftvoll in der Katharinenkirche aus. Nach dem verdienten Applaus fragte der Dirigent in die Runde, was nach der ersten Liebesschwärmerei kommt. Natürlich, Figaros Hochzeit, eine Komposition von Mozart, die rund um die Welt die Menschen noch immer in ihren Bann zieht und den Abend würdig abschloss.

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