Das 1.-August-Abzeichen gehört dazu

Am kommenden Sonntag oder Montag wird allerorts gefeiert mit Festwirtschaft, 1.-August-Reden und bunten Feuerwerken. Das dazu passende 1.-August-Abzeichen allerdings hat Seltenheitswert. Eine Laufnerin macht eine Ausnahme. Sie hat alle 94 Ausgaben.

Im Schaukasten vereint: Alle 94 Abzeichen sind derzeit im Kleiderladen Spilag im Laufner Stedtli ausgestellt. Foto: Martin Staub

Im Schaukasten vereint: Alle 94 Abzeichen sind derzeit im Kleiderladen Spilag im Laufner Stedtli ausgestellt. Foto: Martin Staub

Die ersten vier: Die Jahrgänge 1923 bis 1926. Foto: Martin Staub

Die ersten vier: Die Jahrgänge 1923 bis 1926. Foto: Martin Staub

Die Sammlerin: Asuncion Lutz-Veiga. Foto: zvg

Die Sammlerin: Asuncion Lutz-Veiga. Foto: zvg

Es gibt sie noch immer, die 1.-August-Abzeichen. Leider werden immer weniger davon verkauft. So gingen diese Anhänger der Stiftung Pro Patria, deren Erlös jeweils einem Projekt zur Erhaltung von wertvollem schweizerischen Kulturgut zugutekam, beinahe vergessen.

Vor vielen Jahren zogen Schulkinder oder Mitglieder eines Dorfvereins von Tür zu Tür und verkauften schon ein bis zwei Wochen vor dem 1.August das fantasievolle Abzeichen, ohne welches man sich damals kaum an die örtliche Bundesfeier wagte. Der Laufner Hans Lutz erinnert sich. «Wir wohnten damals noch in Röschenz und meiner Frau gefielen diese typisch schweizerischen Anhänger so gut, dass sie allehaben wollte.» Asuncion Lutz-Veiga, so der Name von Lutz’ Frau, ist Spanierin, in Coruña (Galicien) aufgewachsen und in den 1960er-Jahren in die Schweiz gezogen. 1968 begann sie zu sammeln, suchte auf Flohmärkten und in Brockenstuben nach fehlenden Jahrgängen. Seit 2003 ist ihre Sammlung lückenlos. Das erste Exemplar von 1923, das die Sammlerin lange Zeit nicht finden konnte, galt es eines Tages bei einemAntiquar «zum Schnäppchenpreis von 460 Franken» zu erstehen, wie sich Hans Lutz erinnert. Ein hoher Preis für ein «Stoffbändeli», das man damals für einen Franken zu kaufen konnte. Egal, der handgestickte Kirchturm mit rot-weissen Fahnen geschmückt, hängt nun, wie die anderen 1.-August-Abzeichen chronologisch aufgereiht im Kranzkasten von Asuncion Lutz. Inklusive der Neustausgabe, die übrigens heute auf der Post für sechs Franken erhältlich ist und deren Erlös für erhaltenswerte Kleinbauten in der Schweiz verwendet wird.

Dank einem Bekannten von Familie Lutz-Veiga, der die Sammlung kannte und der die Sammlerin von der Exklusivität dieses Schatzes überzeugte, ist dieser zurzeit im Schaufenster des Kleiderladens Spilag im Stedtli Laufen für die Öffentlichkeit einsehbar.

Wer die Sammlung von Asuncion Lutz-Veiga betrachtet, wird staunen, was sich die Grafiker und Designer dieses Abzeichens in all den Jahren haben einfallen lassen, damit keines dem anderen gleicht. Und mit insgesamt «nur» 94 Exemplaren bleibt diese ganze Sammlung auch übersichtlich.

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