Vater und Sohn auf Freiersfüssen

Zum 25. Jubiläum kehrt die Theatergruppe Blauen zu ihren Anfängen zurück und inszeniert einen Original-Bauernschwank. Vater und Sohn suchen verzweifelt ein weibliches Wesen mit Charme und Einsatz.

Haushälterin Jumpfer Frei hat es satt: Sie verlässt Bauer Xaveri und Sohn Ruedi.
Haushälterin Jumpfer Frei hat es satt: Sie verlässt Bauer Xaveri und Sohn Ruedi.

Ein Männerhaushalt kann ganz schön anstrengend sein! Vater Xaveri und Sohn Ruedi müssen nach dem Ableben der Mutter den Bauernhof besorgen und gleichzeitig den Haushalt auf Vordermann bringen. «Ich habe genug vom Kartoffelschälen, Socken flicken und Teller abwaschen», stöhnt Ruedi. Die Haushälterin Jumpfer Frei ist auch kein Schuss Pulver wert und verlässt die beiden Glücklosen schon wieder nach vierzehn Tagen. Sie hat sich mit dem Gockel im Hühnerstall angelegt und empfiehlt dem Bauer, denselben so schnell wie möglich ins Jenseits zu befördern. Wie sie sich den Abgang mit Naturalien versüsst und sich mit dem Bauer nochmals so richtig in die Haare fährt, ist allein ein Besuch dieses bäuerlichen Schwanks wert.

Nun geht das Chaos erst recht los. In der gemütlichen Bauernstube mit Guggerzytli und Kachelofen liegen Unterhosen und Socken zum Trocknen herum, derweil Ruedi versucht, eine Nadel einzufädeln, um einen Knopf anzunähen. «Wenn i a Hushalt dänke, muess i immer e Schnaps ha», entfährt es dem Verzweifelten. Ausgerechnet in diesem Moment betritt die Base Bitterli die Stube und lässt durchblicken, dass sie und ihre Tochter Gundeli bereit wären, hier am Ort des Grauens Hand anzulegen. «Es muess eini flink, flissig und nach mym Gschmack sy», gibt der Bauer trocken Bescheid. Bei ihm kämen jeden Tag Kartoffeln auf den Tisch und am Abend würden immer die Hühner gezählt! Dass Vater und Sohn schliesslich doch noch zu einer währschaften Perle kommen, sei hier knapp verraten. Allerdings muss sich Ruedi tüchtig wehren, dass es noch zu einem Happy End kommt.

Regisseurin Tamara Jeisy Brodbeck hat mit ihren vier Schauspielerinnen und zwei Schauspielern ein feines Stück eingeübt, das von subtilen Dialogen lebt. Hinhören und hinschauen ist angesagt, die sorgfältig ausgewählten Kleider und die pfiffigen Requisiten machen es aus. Vater und Sohn stolpern über ihre unbeholfene Art und dokumentieren, dass es ohne Frauen nicht geht. Die Frauen ihrerseits kämpfen mit List und Tücken um die Gunst der beiden Bauern. Trockener Humor und treffende Lebensweisheiten machen den Schwank zu einem unterhaltenden Stück. Erleben Sie in Blauen einen kurzweiligen Abend bei reichlicher Verpflegung und einem kurzen Abstecher in die Hühnerbar.

Vorstellungen «Vier Wuche Probezyt» in der Mehrzweckhalle Blauen: am 25., 26., 30. April, 2., 3. Mai um 20 Uhr, am Sonntag, 27. April, um 15 Uhr. Reservationen Tel. 079 842 77 32, Di., Do., Fr., 17-19 Uhr, Mi. 9-11, 18-20 Uhr.

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