Abriss, Sanierung, Neubau?

Der Dornacher Gemeinderat hat eine Motion zum Erhalt der Schwimmhalle als erheblich erklärt. Nun werden die Stimmbürger mitbestimmen, ob die Primarschüler auch künftig im örtlichen Hallenbad ihre ersten Schwimmerfahrungen sammeln können.

Petition mit 532 Unterschriften: Nun soll die Dornacher Gemeindeversammlung über die Zukunft der 46 Jahre alten Schwimmhalle im Gwänd entscheiden.  Foto: Archiv AZ Medien/Kenneth Nars
Petition mit 532 Unterschriften: Nun soll die Dornacher Gemeindeversammlung über die Zukunft der 46 Jahre alten Schwimmhalle im Gwänd entscheiden. Foto: Archiv AZ Medien/Kenneth Nars

In seinen Plänen zur Schul- und Sportanlagenerneuerung hat der Dornacher Gemeinderat vorgesehen, die Schwimmhalle am Gwändweg abzureissen und an ihrer Stelle eine moderne Dreifachturnhalle zu errichten. Das Konzept für die rund 40 Millionen Franken teuren Massnahmen wurde im September 2017 genehmigt. Gegen die geplante Schliessung des Hallenbads hat sich postwendend Widerstand geregt: An der Gemeindeversammlung vom letzten Dezember reichte Susanne Weyermann eine Motion zum Erhalt der Schwimmhalle ein. Die zeitgleich überreichte Petition haben 532 Personen unterschrieben, 257 davon sind Einwohner von Dornach. Die grosse Zahl von Unterschriften war denn auch mit ein Grund, weshalb der Gemeinderat an seiner Sitzung vom Montagabend die Motion mit sieben Ja-Stimmen und zwei Enthaltungen als erheblich erklärt hat. Stimmt die Gemeindeversammlung am 13. Juni der Motion ebenfalls zu, muss der Gemeinderat eine Vorlage zum Erhalt oder Neubau der Halle ausarbeiten.

Gut belegt

Hanspeter Ruesch, der zusammen mit Susanne Weyermann die IG-Schwimmhalle gegründet hat, freut sich über den Entscheid des Gemeinderats. Die Schwimmhalle sei wichtig für den Schwimmunterricht der Primarschule und auch durch auswärtige Schwimmvereine gut ausgelastet. Das Becken steht zudem am Mittwochnachmittag der Öffentlichkeit zur Verfügung.

Eine Umfrage der IG habe ergeben, dass die umliegenden Hallenbäder so stark ausgebucht seien, dass sie keine Möglichkeiten hätten, die Nutzer der Dornacher Schwimmhalle aufzunehmen. Dass Arlesheim seine Primarschüler künftig nicht mehr nach Dornach schicken wird, sieht Ruesch nicht als problematisch an. Es gäbe bestimmt andere Schulen, die die frei werdenden Stunden abdecken würden.

Mit Kosten verbunden

Gemeinderätin Barbara Vögtli (SP), die als Mitglied der Sportinfrastrukturkommission an den Plänen zur Schliessung der Halle beteiligt war, betont, dass sie nicht grundsätzlich gegen die Schwimmhalle sei. Eine moderne Dreifachturnhalle, die das akute Platzproblem lösen und die in der Gemeinde verteilten Turnhallen an einen Ort konzentrieren könnte, habe jedoch grössere Priorität. Wenn die Dornacher ihre Schwimmhalle behalten oder gar ein neues, grösseres Hallenbad möchten, sei dies mit erheblichen Kosten verbunden, so Vögtli. Der Unterhalt der Schwimmhalle bewegte sich in den letzten Jahren zwischen 151400 und 192250 Franken pro Jahr. Da die Schwimmhalle sanierungsbedürftig sei, müsse zudem mit noch nicht abschätzbaren Investitionskosten gerechnet werden, so Vögtli weiter. Gemeinderätin Annabel Lutgen (FDP) kann sich daher eine Erneuerung des Hallenbads Dornach nur als Birs-stadt-Projekt vorstellen und schlägt vor, eine Zusammenarbeit mit den umliegenden Gemeinden ins Auge zu fassen. Allerdings sei Reinach erst vor ein paar Jahren mit einem ähnlichen Projekt gescheitert, gibt Lutgen zu bedenken.

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