KunstRaumRhein: Die Natur kunstvoll zu Papier gemacht

Die Reinacher Künstlerin Ina Kunz zeigt ihre vielseitigen Werke aus Papier im KunstRaumRhein im Haus Julian in Dornach. Das Papier stellt sie selber aus Naturfasern her.

Paper-Art: Ina Kunz inmitten ihrer Arbeiten, welche sich handwerklich filigran und formal überzeugend präsentieren.  Foto: Tobias Gfeller
Paper-Art: Ina Kunz inmitten ihrer Arbeiten, welche sich handwerklich filigran und formal überzeugend präsentieren. Foto: Tobias Gfeller

Lichtdurchflutet präsentiert sich der KunstRaumRhein in in seiner ganzen Faszination. Die Kunstwerke verändern von Stunde zu Stunde, je nach Sonnenstand, ihr Wirken auf den Betrachter. Farben, Strukturen und Formen gehen mit der Zeit. Ina Kunz schafft es, den KunstRaumRhein im Haus Julian in Dornach mit ihren Papierwerken einen ganz neuen, eigenen Charakter einzuhauchen. Dies ist keinesfalls selbstverständlich. Der KunstRaumRhein mit seiner hoch gewölbten Decke, den abgewinkelten Wänden und den vier grossen Fenstern steht schon für sich als künstlerisches Bauwerk. Der Raum behält auch während der Ausstellung seine Dimensionen, Ina Kunz› Werke schmücken diese aus, ohne dabei unterzugehen. Im Gegenteil. Die gegen 40 Papierwerke – so schlicht sie auch vereinzelt sind, wirken kraftvoll und stark.


Symbiose der Energien

Mit Sodalauge kocht Ina Kunz die in der Natur selbst gesammelten Fasern von Seegras, Spargel, Spinat, Zwiebel, Seidelbast, Seetang und Lilien aus. Anschliessend mahlt sie die Fasern und kreiert so Papier in den verschiedensten Formen, Strukturen, Farben und Grössen. Die Art der Faser, die Länge des Kochvorgangs und das Zermahlen bestimmen dabei das Endresultat. «Ich habe bei jedem Werk ein klares Ziel vor Augen, weiss aber im Vornherein nie, ob ich dieses auch erreiche», erklärt die Reinacherin ihr Schaffen. Die Energie der Natur trifft so auf die Energie von Ina Kunz’ künstlerischem Schaffen.

Professor Walter Kugler beschrieb an der Vernissage zur Ausstellung Ina Kunz’ Papierwerke als «eine Art Stellvertreter der in der Natur wirkenden Kräfte. Erdiges verwebt sich mit Pflanzlichem, Hartes mit Weichem, Grobes mit Zartem, und – gegen das Licht betrachtet – kommt Bewegung in das Geformte. Es löst sich vor den Augen des Betrachters auf, um sich im nächsten Augenblick für eine neue Form zu entscheiden.»

Die Ausstellung «Schläft ein Lied in allen Dingen» von Ina Kunz ist noch bis zum 9. April im KunstRaumRhein an der Dorneckstrasse 37 in Dornach zu sehen.

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