«Notwendig, sinnvoll und dringlich»

Das geplante Referendum von Kantonsrat Christian Thalmann gegen die Sanierung der Passwangstrasse bewegt. Zahlreiche Leserbriefe erreichten das Wochenblatt. Regierungsrat Remo Ankli erklärt, weshalb die Sanierung sinnvoll und dringlich ist.

<em>Kurvenreich und eng: </em>Rund 3000 Fahrzeuge benutzen die Passwangstrasse täglich.Fotos: Gaby Walther

<em>Kurvenreich und eng: </em>Rund 3000 Fahrzeuge benutzen die Passwangstrasse täglich.Fotos: Gaby Walther

<em>Im Interview:</em> Regierungsrat Remo Ankli.<em/>

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Der Breitenbacher FDP-Kantonsrat Christian Thalmann will mit einem Referendum verhindern, dass für 25 Millionen Franken der zweite Abschnitt der Passwangstrasse zwischen dem Schiltloch und dem Neuhüsli saniert wird (siehe Wochenblatt vom 9. Januar). Der Solothurner Regierungsrat Remo Ankli erklärt im Interview, weshalb der Regierungsrat und eine Mehrheit des Kantonsrats der Sanierung deutlich zugestimmt haben.

Wochenblatt: Ist eine Sanierung der Passwangstrasse wirklich notwendig?

Remo Ankli: Ja, absolut. Die letzte grössere Sanierung auf der Nordseite wurde 1931 unternommen. Seither wurde nur geflickt. Damit kommt man nun an die Grenzen. Die Hänge werden jetzt verankert, damit sie nicht mehr rutschen.

Setzt der Kanton mit der Sanierung ein Symbol für das Schwarzbubenland?

Das Projekt hat seine Bedeutung für die Region. Die Passwangstrasse ist die direkte Anbindung des Thiersteins zum restlichen Kantonsteil. Mit 3000 Fahrten täglich hat sie ihre Berechtigung und ist wichtig für beide Seiten. Die Strasse ist zweckmässig, aber sicher kein Symbol. Der Regierung ist es wichtig, dass alle Regionen im Gleichgewicht stehen.

Wird die Passwangstrasse vergoldet?

Es gibt ganz klare Vorschriften und Richtlinien. Die müssen eingehalten werden. Die Sanierung und die Verbreiterung an einigen kritischen Stellen sind dringlich und sicherheitsrelevant. Die Breite ist so ausgelegt, dass ein Lastwagen oder ein Gelenkbus mit einem Lieferwagen kreuzen kann. Die Strasse wird an die Anforderungen des heutigen Strassenverkehrs angepasst und der Unterhalt längerfristig minimiert.

Die langen Wartezeiten durch den Bau finden viele mühsam.

Wartezeiten gibt es auch, wenn immer wieder geflickt werden muss.

Wird der Ausbau noch mehr Transit-Schwerverkehr bringen?

Die Passwangstrasse ist in ihrer Funktion als regionale Verbindungsstrasse vom Bund klassiert. Eine Einschränkung für den Schwerverkehr kann der Kanton deshalb nicht vornehmen. Subjektiv betrachtet hat der Schwerverkehr in den letzten Jahren zugenommen. Ein Grund dafür ist der Mangel an Deponien nördlich des Juras. Es liegt im Bereich des Baudepartements, dieses Problem zu lösen. Der Transitverkehr hingegen wird kaum zunehmen, denn die Passwangstrasse bleibt kurvenreich und eng. Die Fahrt über die Autobahn ist für den Transitverkehr immer noch attraktiver.

Wäre es nicht sinnvoller, wie Christian Thalmann vorschlägt, in Zusammenarbeit mit den Kantonen Basel-Landschaft und Basel-Stadt die Verkehrsanbindung Richtung Basel zu fördern?

Für das Schwarzbubenland ist die Anbindung an Basel wichtig. Der Solothurner Regierungsrat und der Kantonsrat stehen ganz klar hinter der Erweiterung der H18. Das Geld für die Sanierung der Passwangstrasse stammt aus dem Strassenbaufonds, dessen Mittel zweckgebunden für den Strassenverkehr ausgegeben werden müssen. Es braucht beide Projekte. Sie sollten deshalb nicht gegeneinander ausgespielt werden.

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