Quartett mit beachtlicher Besetzung

Eine Organistin, zwei Violinistinnen und ein Kontratenor gaben sich in der Kirche St. Peter und Paul in Erschwil die Ehre und servierten den Gästen klassische Meisterwerke des 17.Jahrhunderts.

Mit einer lieblichen Sonate eröffneten Maria Morozova-Meléndez am Spinett sowie Natalie Carducci und Yelizaveta Kozlova mit ihren Geigen den winterlichen Musikabend und versetzten die Menschen in den Kirchenbänken ins Barockzeitalter. Silbrig und fein tönte das Spinett, die beiden Barockviolinen ergänzten das mit einer Klaviatur versehene Zupfinstrument einfach ideal. Im Hintergrund brannte der mächtige Weihnachtsbaum, und daneben stand die Krippe mit Maria, Josef, dem Christuskind und den anderen Figuren. Kerzen flackerten lustig zur lebendigen Melodie, die Stimmung und Wärme ins Gotteshaus brachten. Mit dem Psalm «Laudate pueri Dominum» liess der Ukrainer Roman Melish seine hohe Tenorstimme ertönen, während die drei Damen ihn sanft begleiteten. Das Ensemble harmonierte perfekt und bestach mit einer melodischen Rhythmik. Das Quartett begab sich sodann auf die Empore, wo sich Maria Morozova an die Brosy-Orgel setzte und ihren ein Betlied singenden Kollegen begleitete. Die vorzügliche Tenorstimme stand im auffälligen Kontrast zu den schweren Orgeltönen; ein einmaliges Musikerlebnis für verwöhnte Ohren. Nach einer wunderschönen Toccata, einem klassischen Orgelvortrag, kehrte das Ensemble zurück zu den Gästen im Kirchensaal. Maria Morozova-Meléndez, Chorleiterin und Organistin der katholischen Kirchen Erschwil und Büsserach und Mitglied des Vereins «Freundinnen und Freunde der Brosy-Orgel», hatte die beiden Violinistinnen und den Kontratenor zu diesem aussergewöhnlichen Winterkonzert eingeladen und mit ihnen die Stücke einstudiert. Natalie Carducci, eine vielseitige Kammer- und Orchestermusikerin aus den USA, hatte in San Francisco ihr Masterdiplom abgeschlossen, und die Ukrainerin Yelizaveta Kozlova ist Solistin, Chorleiterin und Musiklehrerin beider Basel. Der in vielen Konzerten auftretende und bekannte Kontratenor Roman Melish setzte zur musikalischen Liebeserklärung «O sospiro amoroso» an und wurde vom Spinett und von den beiden Barockviolinen stimmig unterstützt. Ein herrliches Schlussbouquet, gefolgt von einem grossen Applaus. Die Qualität und die Leidenschaft des Dargebotenen hätten durchaus ein bisschen mehr Gäste verdient.

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