Stabschef Kohler ist stolz auf seinen Führungsstab

Der Jahresschlussrapport 2019 des Regionalen Führungsstabes (RFS) Thierstein gab Einblick in eine Fülle möglicher Katastrophen, Notlagen oder kriegerischer Ereignisse, welchen ein RFS wirkungsvoll begegnen soll. 139 Notfalltreffpunkte im Kanton Solothurn dienen der Bevölkerung künftig im Ereignisfall als Anlaufstelle.

<em>Der Stabchef: </em>Ein erfüllter Übungstest und die realisierten Notfalltreffpunkte machen Sascha Kohler Freude. Foto: Roland Bürki
<em>Der Stabchef: </em>Ein erfüllter Übungstest und die realisierten Notfalltreffpunkte machen Sascha Kohler Freude. Foto: Roland Bürki

Godzilla, das unheimliche Monster und Inbegriff des Bösen, verkörpert auf der Leinwand des Gasthofs zum weissen Rössli an diesem Jahresschlussrapport des RFS Thierstein einige der 273 weltweit drohenden Risiken. Mal wälzt der furchteinflössende Riesenkerl eine glühende Feuerwalze über Wälder, lässt dann wieder Landschaften und Städte wie Venedig im Hochwasser versinken, wirft mächtige Felsbrocken auf Strassen und Häuser, sprengt zur Abwechslung Handyantennen, holt mit seinen gewaltigen Händen flugs auch Flugzeuge vom Himmel oder bläst seine Backen zu gewaltigen Stürmen und heftigsten Fallböen auf. Die eindrücklichen Bilder, welche Stabschef Sascha Kohler zu solchen auch in der Schweiz möglichen Ereignissen zeigt, lässt die rund 20 Anwesenden, darunter Diego Ochsner, Chef des Amtes für Militär und Bevölkerungsschutz (AMB) sowie des Kantonalen Führungsstabes (KFS), gebannt auf die Leinwand starren. Kohler verdeutlicht damit drastisch das mögliche Ausmass solcher Ereignisse und Notlagen, welche einzelne Gemeinden überfordern und nach dem raschen, koordinierten Handeln Regionaler Führungsstäbe und der angeschlossen Dienste wie Polizei, Feuerwehr, Werke oder weiterer Stabsdienste verlangen. Von den 137 dieses Jahr in unserem Land gemeldeten Ereignisse beeindrucken Bilder über das von einer Lawine am Säntis verschüttete Hotel, Fotos über Hochwasser im Toggenburg, eine gesprengte Handy-Antenne im Waadtland oder einen heftigen «Downburst» (Fallböe), der in Birsfelden mühelos einen Kran zu Boden schlug. «Da hilft eine Planung «fünf vor zwölf» rein gar nichts mehr, da müssen im RFS-Workshop eingeübte Funktionen wie Alarmierung und definierte RFS-Aufgaben im Ereignisfall einfach klappen», so Kohler. An der Beübung durch den kantonalen Krisenstab vom vergangenen September, hätten zwar «ein paar viele» gefehlt, auf den dennoch «mustergültig erfüllten» Test sei er aber mächtig stolz. Helfen hingegen sollen einer durch grosse Ereignisse oder Notlagen wie beispielsweise Stromausfälle verunsicherten Bevölkerung künftig die vor zwei Jahren initiierten und zurzeit im Kanton Solothurn realisierten 139 Notfalltreffpunkte als erste Anlauf- und Hilfestelle, wie der Stabschef mit Befriedigung feststellt. «Planung ersetzt Zufall durch Irrtum», zitiert er dann Einstein, um für 2020 das Erstellen einer Gefahren- und Risikoanalyse samt Bewältigungsplan, einer Evakuierungsplanung und eine umfassenden Ressourcendatenbank anzukündigen und mit dem Spruch gleichzeitig wohl auch noch die Krux einer treffsicheren Analyse anzudeuten.

Weiter sei auch die Fusion der beiden RFS Dorneck und Thierstein auf der Schiene. Eine Fusion ist auch bei den beiden Zivilschutzorganisationen (ZSO) Thierstein und Dorneckberg auf dem Tisch, wie Benjamin Küry, Stv. Kommandant ZSO Thierstein, in der Präsentation «seiner» ZSO festhält.

Ein gemeinsames Nachtessen lässt einem spannenden Rapport ebenso lebendige Tischgespräche folgen.

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