Ein Vorzeigeprojekt in Sachen Nachhaltigkeit

Bis zu 50000 Tonnen Altglas sollen in Büsserach jährlich verarbeitet werden. Der Neubau der Firma Dryden Aqua AG, welche aus dem Glas Filtermaterial zur Wasseraufbereitung herstellt, ist bereits weit fortgeschritten. Im Januar soll die Produktion aufgenommen werden.

<em>Innovativ: </em>Dominik Graf (r.), Geschäftsführer der Dryden Aqua AG, zusammen mit Architekt Heinz Jeker auf der Baustelle in Büsserach.Fotos: Gaby Walther

<em>Innovativ: </em>Dominik Graf (r.), Geschäftsführer der Dryden Aqua AG, zusammen mit Architekt Heinz Jeker auf der Baustelle in Büsserach.Fotos: Gaby Walther

<em>Präzisionsarbeit: </em>In die Betonhülle wird die Produktionsanlage eingefügt.<em/>

<em>Präzisionsarbeit: </em>In die Betonhülle wird die Produktionsanlage eingefügt.<em/>

Dominik Graf ist ein Macher. Da wird nicht lange diskutiert, abgewogen, verworfen und neudiskutiert. Wenn der Verwaltungspräsident der Aqua Solar AG von etwas überzeugt ist, wird es angepackt und ausgeführt. Vor knapp zwei Jahren, im März 2018, entstand die Idee, im Industrielareal von Büsserach einen Produk-tions- und Logistikneubau der Dryden Aqua AG zu erstellen. Im Januar sollen nun bereits die Bauarbeiten abgeschlossen und die Produktion in Betrieb genommen werden. Mitverantwortlich für dieses Tempo ist Projektleiter und Architekt Heinz Jeker. Dabei weist der Bau einige aussergewöhnliche Details auf und Ökologie wird grossgeschrieben. So soll nebst der hundertprozentigen Nutzung des Regenwassers die geplante Photovoltaik-Fassade, nicht nur 90 Prozent des Strombedarfs des gesamten Campus Aqua liefern, sondern dank dem farbigen Glas, je nach Licht und Blickwinkel in Hellgrün bis Anthrazit erscheinen und sich in die ländliche Landschaft optisch einpassen.

Das Dach zum Schluss

Der Logistikneubau wird in Anlehnung an die drei bisherigen Bauten der Aqua Solar AG gestaltet. Kernstück des 20 Millionen teuren Neubau-Komplexes ist das Produktionsgebäude mit 1000 Quadratmetern Produktionsfläche und einer Gebäudehöhe von 15 Metern. Bereits jetzt beeindrucken die imposanten Betonarbeiten. Angeliefert werden im Moment die Stahlträger und mit grosser Präzision wird die Produktions-, Verpackungs- und Waschanlage in die Bauhülle eingefügt. Erst wenn die Betriebseinrichtung platziert ist, wird das Dach aufgesetzt. Verantwortlich für die komplexe Einrichtung ist die polnische Firma Omnikon AG. Deren Mitarbeiter hatten bereits den Prototyp der ersten Produktionsanlage der Dryden Aqua AG in Edinburg erstellt. Für die übrigen Arbeiten wurden regionale Unternehmen beauftragt.

Dank Altglas sauberes Wasser

Die Aqua Solar AG ist der führende Player in der Schwimmbadbranche. Wasser ist somit das Kernthema von Dominik Graf. 2006 lernte er Howard Dryden in Schottland kennen, war von dem Mann, seinem Wissen und seiner Innovation fasziniert und beteiligte sich an dessen Firma. Heute wird in Edinburg aus 20000 Tonnen Altglas das Filtermaterial AFM (Acivated Filter Media) hergestellt. Die Produktionskapazität ist dort erreicht und hier kommt Büsserach zum Zuge. Bis zu 50000 Tonnen Altglas sollen einst an diesem zweiten Standort verarbeitet werden. Das aus der Region zum Beispiel von der Kelsag angelieferte Glas wird gewaschen, farblich sortiert und zerkleinert. Dieses hochwertige, ökologische Filtermaterial wird für Schwimmbäder, Aquarien und zur Wasseraufbereitung und -reinigung verwendet. So kam das Filtersystem unter anderem bei der Aufbereitung des Abwassers in einer Textilindustrie in Bangladesh und in Entsalzungsanlagen zum Einsatz. «Sauberes Wasser und die Reinigung von Abwasser werden in Zukunft die grossen Themen sein», ist Graf überzeugt. Er selbst bezeichnet sich als grünliberal: «Ökologie und Ökonomie sollen zusammenspielen.» Graf verfolgt bereits weitere Pläne. Firmen in USA und Asien sollen folgen.

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