Eine Atmosphäre wie in den schottischen Highlands

Die spezielle Akustik anlässlich einer musikalischen Aufführung an einem Hochzeitsfest löste den zündenden Funken, hier auf Schloss Gilgenberg einen grösseren Musikanlass mit schottischem Flair durchzuführen. Das erste Tattoo in den Highlands des Gilgenberger-landes war geboren.

<em>Trommeln nicht nur auf Trommeln: </em>Die Tambourengruppe der Stadtmusik Laufen.<em>Foto: Martin Staub</em>
<em>Trommeln nicht nur auf Trommeln: </em>Die Tambourengruppe der Stadtmusik Laufen.<em>Foto: Martin Staub</em>

Trotz kühler Witterung und wolkenbehangenem Himmel wagten sich am Samstag viele Musik- und Schottlandfans den steilen Weg hinauf zur schön gelegenen Burg Gilgenberg mit ihrer aussichtsreichen Holzbrücke vor dem Eingangstor. Dass sich der Aufstieg in die geschichtsträchtigen 700-jährigen Gemäuer gelohnt hat, zeigte sich in den folgenden zwei Stunden eindrücklich.

Organisiert durch den Musikverein Konkordia Nunningen, erlebten die rund 200 Besucherinnen und Besucher ein abwechslungsreiches Programm, wie es bunter nicht hätte sein können. Nach der musikalischen Eröffnung durch den Gastgeber MVK Nunningen, der auf der für rund 40 Musizierende etwas eng bemessenen Bühne ziemlich eng stehen musste – Dirigentin Isabelle van Rijs meisterte den Balanceakt an der Kante der zum Glück nicht allzu hohen Bühne vorzüglich – traten drei exklusive Formationen auf, wie sie hierzulande eher seltener zu bewundern sind. Die Tambourengruppe der Stadtmusik Laufen marschierte mit ihrer schlagkräftigen Formation vollzählig und akustisch eindrucksvoll durch den Zuschauerraum auf die Bühne. In der Folge zeigten die zehn Tambouren in einer unterhaltenden Show, was sie in ihren flinken Fingern an rhythmischen Kunststücken so alles drauf hatten. Mit Pauken, Steel Pan, allerlei Instrumenten für lateinamerikanische Rhythmen und sogar Bauhelmen begeisterten sie das Publikum, welches die Gruppe erst ziehen liess, nachdem diese mit ihren quietschenden Plastikhämmern noch einmal aufeinander eindroschen. Alles genau im Metrum, versteht sich.

Als besonderer Leckerbissen erwies sich der Auftritt der Batterie Fanfare L’Audacieuse Bienne. Den vorwiegend älteren Semestern – allerdings mit jungem Blut gewürzt – hat es die französische Militärmusik angetan. So spielten diese rund zwanzig Musikerinnen und Musiker durchwegs auf Instrumenten ohne Ventile alte und auch selbstkomponierte Clairon-Kompositionen. Ein Augen- und Ohrenschmaus, auch wenn nicht alle Akkorde gänzlich astrein klangen.

Den Abschluss und der eigentliche Höhepunkt bildete die City of Basel Caledonia Pipe Band, die eigentlich in Münchenstein beheimatet ist und sich der traditionellen schottischen Pipes and Drums-Musik verschrieben hat. Eine kleine Truppe, die mit ihren drei Dudelsack-Spielern und zwei Trommlern echte Tattoo-Stimmung aufkommen liess. Die drei Männer und zwei Frauen zelebrierten die Volksmusik des nördlichen Grossbritannien in Perfektion.

Mit dem bekannten Amazing Grace, bei dem alle beteiligten Gruppen mitwirkten, ging der Samstag des ersten MVK Nunningen Tattoo zu Ende. Eine weitere Aufführung ohne französische Militärmusik dafür mit der Jugendmusik Gilgenberg erfreute weitere Gäste am Sonntagnachmittag.

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