Wenn Mutter und Sohn gleichzeitig abschliessen

Ob frisch von der Schule, oder gestandene Berufsfrau: Einen Berufsabschluss kann man in jedem Alter machen. Und so kommt es, dass sich Mütter und Väter gleichzeitig mit ihren Kindern hinter die Lehrbücher klemmen.

<em>Gemeinsame Feier: </em>Mutter Daniela Saner und Sohn Benjamin Saner haben ihr Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis gleichzeitig erhalten.Foto: zvg
<em>Gemeinsame Feier: </em>Mutter Daniela Saner und Sohn Benjamin Saner haben ihr Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis gleichzeitig erhalten.Foto: zvg

Dass ein 19-Jähriger in diesen Tagen seine Lehre erfolgreich abschliesst und auf einer Bühne geehrt wird, ist ein grosser Grund zum Feiern, auch wenn es nicht aussergewöhnlich ist. Dass neben ihm eine 47-Jährige ebenfalls für ihr brandneu- es Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis (EFZ) geehrt wird, ist schon seltener. Und wenn die beiden Mutter und Sohn sind, so ist das eine wunderschöne Geschichte, wie sie nur das Leben schreibt. Daniela Saner aus Meltingen hat nun das EFZ als Fachfrau Betreuung Fachrichtung Behindertenbetreuung; ihr Sohn Benjamin Saner das EFZ als Automobil-Mechatroniker.

Zweite Ausbildung nachgeholt

«Eigentlich habe ich schon eine Ausbildung, nämlich als zertifizierte Kinderpflegerin», erzählt Daniela Saner. Später habe sie elf Jahre in der Betreuung von Menschen mit einer Behinderung gearbeitet. Als sie eine neue Stelle suchte, musste sie feststellen, dass ihre Ausbildung als zertifizierte Kinderpflegerin in kein Lohnschema und Anstellungsprofil passte. Deshalb beschloss sie, sich das EFZ Fachfrau Betreuung zu holen. Dafür musste sie nicht eine reguläre Lehre machen, sondern mit schriftlichen Arbeiten und einer Prüfung nachweisen, dass sie den Stoff beherrscht. Seit einigen Jahren ist dies für Leute mit Berufserfahrung mit der Nachholbildung möglich. Dafür hat Daniela mächtig Gas gegeben. «Eigentlich hätte ich fünf Jahre Zeit dafür gehabt, ich habe aber nur 16 Monate gebraucht.»

Wie war es für sie, auf der Bühne der Gratulationsfeier in Laufen zu stehen? «Als Alte unter all den Jungen war es schon ein komisches Gefühl. Vielleicht konnte ich aber ein Zeichen setzen, dass man nie zu alt ist, um etwas Neues zu lernen.»

Und wie war es eigentlich für den Sohn Benjamin Saner, zusammen mit seiner Mutter auf der Gratulationsbühne zu stehen? «Als ich hörte, dass meine Mutter die Nachholbildung bestanden hat, war ich sehr stolz auf sie, dass sie dies erreicht hat. Den Moment, als wir zusammen auf die Bühne gerufen wurden, werde ich bestimmt nie mehr vergessen.»

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