Brass pur ohne Schnickschnack

Das Konzertprogramm der Brass Band Konkordia mutete fast puritanisch schlicht an, entpuppte sich aber als ein Füllhorn von begeisternder Brass-Band-Musik in Richtung Musikfestival 2019 in Olten und Hollywood.

<em>Startbereit: </em>Bald galoppieren sie durch Old Büsserach, «The magnificent Seven» oder die glorreichen Sieben Foto: Roland Bürki
<em>Startbereit: </em>Bald galoppieren sie durch Old Büsserach, «The magnificent Seven» oder die glorreichen Sieben Foto: Roland Bürki

Mit viel Fantasie konnte man sich dank Blick auf das Bühnenbild mit der Partie von alt Büsserach ins 19. Jahrhundert versetzen, als 1855 in Queensbury (Yorkshire) die ehrwürdige, weltbekannte Black Dyke (Mills) Band gegründet worden war. «Wir spielen ihren traditionellen Eröffnungsmarsch «Queensbury» ebenfalls zum Auftakt, aber eben hier in «Buessbury» oder so ähnlich», scherzte Ignacio Gomez, Präsident der Brass Band Konkordia Büsserach, in seiner launigen Begrüssung. Der rassige Marsch, bei dem Raphael Schumacher mit seinen Kornettsoli auffiel, löste wie immer bei Marschmusik erste Bravorufe aus. Im Fokus stand besonders der neue, erfahrene Dirigent und Komponist, Christian Siegmann aus Egg ZH, der diesen Black-Dyke-Marsch mit sichtlicher Freude und im Takt wippend zum klingenden Brass-Genuss werden liess. Mit «Trittico for Brass Band» kündigte Samuel Borer, Moderator und erster Solokornettist, einen Brass-Band-Klassiker an, der drei Variationen um die Hymne «Consolation» oder «Trost» umfasst. Dies, nachdem Borer im vorangehenden Stück «Children of Sanchez», dem Soundtrack von Jazz-Flügelhornist und Komponist Chuck Mangione zum gleichnamigen Film, bereits mit eben einem solchen Flügelhorn brilliert und für viel Beifall gesorgt hatte. Beeindruckt hörte sich das Publikum die rund zwölf Minuten lang andauernden Variationen um das Thema Trost an. Bodenständig mit dem Marsch «Gruss an das Worblental» ging es dann schwungvoll in die Pause. Drei Stücke dieses ersten Teils will die BBK Büsserach am Musikfestival des Solothurnischen Blasmusikverbandes vom 29. Juni in Olten zum Besten geben.

Im zweiten Teil lehnte sich das begeisterte Publikum wie im Kino zurück, darunter auch die Harmonie Büsserach, und führte sich Elmer Bernsteins Filmmusik zu «The Magnificent Seven» im Kampf für das Gute zu Gemüte, bevor in «Selection of Titanic» Songs wie «My Heart will go on» an das Drama am Eisberg Erinnerungen und Gefühle weckten. Der militärische Auftakt zum Drama in der «Air Force One» liess unwillkürlich die Frage aufkommen, wie wohl der heutige US-Präsident in solch misslicher Lage «twittern» würde. Vielleicht gar wie die Dinosaurier im Stück «Jurassic Park», die mit aller Wucht die Turnhalle zu überrollen schienen. Den Schluss machte «Grease», das Musical um Tanz, Petticoats und mitreissenden Rock’n’Roll. Der Beifall für die Brass Band, den souveränen Dirigenten und den mit einem Meter Bier belohnten, unterhaltsam-informativen Moderator Samuel Borer hallte minutenlang durch die Halle, so dass es die Zugaben «Softly, softly» und den Marsch «Dem Schwarzbubenland» brauchte, um dem Publikum nochmals viel Freude zu bereiten. «Gerne hoffe ich, dass wir heute Abend bei vielen jungen Leuten Lust auf die vielseitige Brass-Band-Musik und deren Instrumente wecken konnten und sie mal bei uns vorbeischauen oder mit uns Kontakt aufnehmen», beschied BBK-Präsident Gomez dem Wochenblatt.

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