Wenn man pfeifend heimgeht

Es gibt Konzerte, die man pfeifend verlässt. Das Jahreskonzert des Musik- vereins Konkordia Nunningen gehörte dazu. Und wie!

<em>Freude herrscht: </em>Die Spielfreude des Orchesters steckte auch das Publikum an.<em/>

<em>Freude herrscht: </em>Die Spielfreude des Orchesters steckte auch das Publikum an.<em/>

<em>Mit Schwung: </em>Isabelle van Rijs dirigiert mit Kopf, Herz und Hand. Fotos: Gini Minonzio<em/>

<em>Mit Schwung: </em>Isabelle van Rijs dirigiert mit Kopf, Herz und Hand. Fotos: Gini Minonzio<em/>

Kaum intonierte der Musikverein Konkordia Nunningen «The Lion King», schmolzen die Herzen dahin. Das romantische Medley war auch für die Pressesprecherin Petra Gasser das persönliche Highlight. «Vielleicht weil es mich an meine Kindheit erinnert», meinte Gasser. Die Zuhörerin Petra Rentsch schwärmte von der Querflöte, gespielt von Sarah Boillat: «Es ist sehr selten, dass man eine so schön gespielte Querflöte hören kann!»

Das Thema des Abends waren «Hits aus den 90er-Jahren». Auch wenn «Relight my Fire» oder der Rock-Mix von Bon Jovi für eine schöne Stimmung sorgten, so waren es doch die Klassiker, welche die Leute von Hocker rissen. «Hello Dolly» kam mit einem unglaublich weichen Swing daher, besser könnte man das nicht spielen. Und beim ersten Marsch gab es kein Halten mehr: 330 Menschen klatschten begeistert mit, als das Orchester alles, wirklich alles gab! Wobei bei diesem Stück das Orchester einen veritablen Aufstand ausübte. Die Dirigentin Isabelle van Rijs hatte zu dirigieren begonnenen, als das Orchester plötzlich etwas ganz anderes spielte — sie liess verdutzt die Arme fallen und legte den Stock weg. «Ich dachte, die spinnen jetzt», sagte van Rijs, «und es ging eine Weile, bis ich merkte, dass sie den Geburtstagsmarsch spielten.» Just an diesem Tag konnte van Rijs nämlich ihren 38. Geburtstag feiern. Sie war sichtlich gerührt und auch manche Zuschauerin und mancher Musiker wischte sich heimlich eine Träne aus den Augen.

Van Rijs leitet den Musikverein Konkordia Nunningen seit bald fünf Jahren. Zudem dirigiert sie die Jugendmusik Gilgenberg, die am Jahreskonzert ebenfalls auftrat. Mit seiner Spielfreude und seinem Tempo erspielte sich der Nachwuchs mit Leichtigkeit eine Zugabe. Mit Recht, denn «Eye of The Tiger» hatte es ebenfalls in sich.

Unterstützt wurde der Musikverein Konkordia Nunningen von der Slam- Poetin Gina Walter, welche mit viel Humor durch den Abend führte. Präsident Thomas Gasser freute sich besonders über den Auftritt der Sängerin Ida-Linn Hübscher. «Das machen wir nicht so oft, dass wir eine Sängerin engagieren, darum ist es für uns speziell», so Gasser.

Die 35 Musikerinnen und Musiker haben Anfang Jahr damit begonnen, das Programm zu üben, erzählte Petra Gasser. Neben den wöchentlichen Proben gingen sie in ein Probeweekend und gegen den Schluss setzte die Dirigentin gleich zwei Proben je Woche an.

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