Viel Musikspass mit Beizenchor und Brass

Die Brass Band Breitenbach (BBB) überraschte und begeisterte ihr grosses Publikum mit ihrer Vielseitigkeit von schwierigsten Konzertstücken bis zum gemeinsamen feurigen Konzertteil mit dem Beizenchor Basel. Ein absoluter Hinhörer!

<em>Geschafft: </em>Reto Näf und Sarah Hänggi gratulieren sich, Brass Band und Beizenchor applaudieren sich gegenseitig. Foto: Roland Bürki
<em>Geschafft: </em>Reto Näf und Sarah Hänggi gratulieren sich, Brass Band und Beizenchor applaudieren sich gegenseitig. Foto: Roland Bürki

Der Umstand, dass vor Konzertbeginn noch eiligst Tische und Stühle herangekarrt werden mussten, durfte als gutes Omen für einen ungewöhnlichen Konzertabend gewertet werden. Mit ihrem ersten Stück «My heart will go on» deutete die Juband der Musikschule Laufental-Thier-stein unter Leitung von Martin Schaad, verstärkt durch den Nachwuchs der BBB, gleich an, dass ihr Herz wohl immer für die Musik schlagen wird. Und da und dort sah man eine Mami oder einen Papi, welcher das mal mit dem Handy festhalten wollte. Zum Beispiel das fröhlich beschwingte Stück «Sofia», bei dem eine auffällige Rhythm Section brillierte und Schaad vor Freude beinahe mithüpfte. Das änderte sich mit dem Auftritt der Brass Band Breitenbach unter Leitung von Reto Näf, der 1999 den ersten Preis am Schweizerischen Dirigentenwettbewerb gewonnen hatte und heute nebenbei auch als Experte an kantonalen und eidgenössischen Anlässen fungiert. Die für den ersten Konzertteil angekündigte typische Brass-Band- Literatur liess schon in Stijn Aertgeerts «Osterfjorden» mit dessen wechselnden Fjordstimmungen einen hohen Schwierigkeitsgrad erkennen. Doch der gut informierende, zuweilen auch humorvolle Moderator und Kornettist Jürg Steiner setzte die Latte mit dem «Year oft the dragon» von Philip Sparke noch höher: «Das Stück erfordert von uns höchste Konzentration, wir probieren das mal!» Dirigent Näf wollte da sichtlich mehr und geleitete das technisch und klanglich äusserst anspruchsvolle Werk souverän durch alle Klippen wie Soli, Tempoverschärfungen und rasante Tonfolgen. Nach dem würdevoll-feierlichen «Pavane», einem alten Schreittanz, gab sich die Brass Band einer jazzig-fetzigen Hinterbänkler-Politik oder «Backrow Politics» hin, in der vor allem die Hinterbank-Kornett-Fraktion den Ton angab. Und der Marsch «Bombardier» vor der Pause versöhnte alle, die ohne Marschmusik nicht leben können.

Chor und Brass – voll krass

«Tatsächlich, ich habe die Idee dieses gemeinsamen Konzerts meiner Nachbarin Sarah Hänggi gleichsam über den Gartenhag hinweg vorgeschlagen», bestätigte BBB-Präsident Gabriel Dobler dem Wochenblatt. Sie leite seit über fünf Jahren den 2013 gegründeten Beizenchor Basel, der seine Sangeskunst dreimal pro Jahr von Beiz zu Beiz, aber auch an Konzerten präsentiere. Die Arrangements für Chor und Brass von Sarah Hänggi, die einen Hochschulabschluss in Chor- und Orchesterleitung sowie in Schulmusik hinter sich hat, und Reto Näf vereinigten sich zu einem ungewöhnlich tollen Sound, der beim Publikum auf Anhieb einschlug. «Das fätzt jo wirklich», stellte der Moderator nach Elton Johns «Circle of life» und «Smooth criminal» fest. Und so genoss der ganze Griensaal den generös-feurigen Einsatz von Stimmen und Körper der über 20 Sängerinnen und Sänger, besonders bei den Dialektsongs «jung verdammt» (Lo & Leduc) und «Scharlachrot» (Büne Huber). Der minutenlange Applaus samt Pfiffen ganz am Ende bestätigten Hänggi, Näf, dem Chor und der Brass Band: «Das war voll krass.»

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